Für Gourmets: 5 Sterne

IMG_7746Leben mit der Todesangst
Ada ist 25 Jahre alt, ausgebildete Schauspielerin, schön, eigenständig, klug. Und Ada hat Angst. Die Angst ist größer und stärker als Ada und hat die junge Frau so sehr im Griff, dass ihr zunehmend das Leben durch die Finger rutscht. Ada kann nicht schlafen, sie kann die Vorsprechen, zu denen sie eingeladen wird, nicht wahrnehmen, sie hat kein Geld, kaum Freunde, und die rosigen Aussichten werden auch immer weniger. Da Ada mit der Miete im Rückstand ist, bekommt sie völlig überraschend einen Mitbewohner in die Wohnung gesetzt: den jungen Goldschmied Juri, dessen Vater gestorben ist. Ada ist entsetzt und tut alles, um den Eindringling loszuwerden. Mit stoischer Geduld erträgt Juri ihre Kapriolen – bis es ihm reicht. Und erst da erkennt Ada, dass es so nicht weitergehen kann und dass es eigentlich die Angst ist, die sie endlich loswerden sollte …

Die Schweizer Autorin Simone Lappert nimmt mich in Wurfschatten mit auf eine ebenso unheimliche wie faszinierende Reise: in den Kopf eines Menschen, in dem ich Gedanken und Gefühle finde, die es in meinem eigenen Kopf nicht gibt. Das ist für mich extrem befremdlich und verstörend. Als Mensch, der sich überhaupt nix scheißt, möchte ich Ada am liebsten – ganz klischeehaft – schütteln und sagen: Mädel, was ist los mit dir? Andere haben Ebola, wo ist dein Problem? Aber mir ist natürlich klar, dass so eine Angst, wie Ada sie mit sich herumschleppt, genau das Gegenteil von rational ist und dass man sie nicht einfach so abschütteln kann. Genial finde ich die Idee der jungen Autorin, die bereits für ihre Lyrik ausgezeichnet wurde, ihrer ängstlichen Heldin einen fremden Mann in die Wohnung zu setzen und zu sagen: Na, Ada, was machst du jetzt? Das ist spannend, schafft Konfliktpotenzial und macht aus der Beschreibung eines von Angst gebeutelten Menschen eine echte Geschichte. Gekonnt weicht Simone Lappert dabei den Klippen der Klischees aus und schildert die Annäherung ihrer zwei Protagonisten so erfrischend, schön und unbedarft, dass ich ihr fast glaube, sie hätte das Ganze neu erfunden.

Wurfschatten ist ein kluges, kraftvolles und dabei doch leises Buch, das mit seinem ausgezeichneten Sprachstil aufhorchen lässt. Sehr elegant führt Simone Lappert ihr ängstliches Mädchen durch dieses Buch, sie hat Literarisches Schreiben studiert und weiß mit dem Werkzeug Sprache umzugehen. Ihre Sätze sind fein geschliffene Kunstwerke und übertreiben niemals, sehr klar und unbedarft kommen sie des Weges. Ein wunderbarer, lebensbejahender, grandioser Roman, den ich euch dringend empfehlen möchte.

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Wurfschatten von Simone Lappert ist erschienen im Metrolit Verlag (ISBN 978-3-8493-0095-1, 207 Seiten, 20 Euro).

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Noch mehr Futter:
– „Simone Lappert kann mit Worten jonglieren, sie nähert sich Ada auf behutsame Weise, kleidet in sprachliche Bilder, was sonst schwer zu erklären ist“, schreibt Sophie von Literaturen.
– „Wurfschatten ist ein wunderbar poetischer Roman. Eine Liebesgeschichte, die ganz zögerlich beginnt. Mit einem Flair für komische Situationen erzählt Simone Lappert leicht und beschwingt, wie die Heldin wieder langsam beginnt ins Leben zurückzufinden“, heißt es auf srf.ch.
– „Simone Lappert erzählt in ihrem Debütroman eine ungewöhnliche Girl-meets-boy-Story, durchaus morbide, doch dabei seltsam zärtlich“, erklärt Spiegel Online.
Hier könnt ihr der Autorin beim Lesen zusehen.
– Und hier könnt ihr den Roman bei ocelot.de bestellen.

Gut und sättigend: 3 Sterne

IMG_7736„Tränen, die man verschluckt, tun, glaube ich, am meisten weh“
„Der Tod ist wie Fieber, wenn einer stirbt, der dich lieb hat, kriegst du auch was von seinem Tod ab“, sagt Pietro, und obwohl er erst zehn Jahre alt ist, weiß er, wovon er spricht. Denn es tobt der Zweite Weltkrieg und Pietro hält sich mit seinem gleichaltrigen jüdischen Freund Dario und mehreren Frauen in einem Kloster versteckt. Doch bald spüren die Schergen der Nazis sie auf, und die Buben müssen fliehen – über das Meer. Völlig unerwartet kommt ihnen dabei ausgerechnet ein Deutscher zu Hilfe, dem sie fortan folgen müssen – ohne seine eigentlichen Absichten zu kennen …

Andrea Molesinis zweiter Roman Im Winter schläft man auch bei Wölfen lebt von der Fantasie eines kleinen Jungen. Ich-Erzähler Pietro hat es nicht so mit Zahlen – damit kennt sein Freund Dario sich aus –, dafür sind die Worte sein Metier. „Ich mag lange Wörter, die ein bisschen hin und her rutschen, wie wenn man mit dem Schuh in Scheiße tritt.“ Er erzählt von den Schrecken des Krieges und der Flucht mit dem erstaunlichen Sprachschatz eines Kindes. Pietro ist schlau und gewieft: „Ich weiß, worin das Unglück der Welt besteht. Die Welt ist mit den Augen Gottes erschaffen worden – auch wenn ich an die Sache mit den sechs Tagen nicht glaube –, aber sie wird von uns bewohnt, die wir kleine Augen haben, und so verstehen wir wenig davon.“ Er ist ein begnadeter Beobachter, der weiß, dass man als Zehnjähriger nicht für voll genommen wird, obwohl man viel hört, sieht und versteht. Für die Menschen, mit denen er in dieser schweren Stunde unterwegs ist, findet er wunderbar treffende Worte: „Nach außen hin wirkt der Ire ruhig, aber ich spüre, dass er innen wie ein Glas mit einem Riss drin ist; wenn man es füllt, zerspringt es“, sagt er über den Mann, der sie mit dem Schiff fortbringt. Und über Pater Ernesto denkt er: „Er spricht von Gott, wie man von einer Einkaufstasche mit Gemüse sprechen würde, nicht respektlos, im Gegenteil, aber wie von etwas, das man bei sich trägt und das ab und zu nützlich sein kann.“

Ob ich Andrea Molesini abnehme, dass ein Zehnjähriger sich derart schön ausdrücken kann, sei dahingestellt: Ich genieße seine kindlich-naive, aber wunderbar intelligente Fabulierkunst und staune über die herrlich glitzernden Sätze wie auch diesen: „Jetzt habe ich keinen Hunger mehr. Ich glaube, der Hunger ist ein Tier mit drei Reihen spitzer Zähne, das dich von innen her auffrisst, und auch wenn es leiser ist als der Mond, diese Zähne spürst du jeden einzeln, weil sie kalt sind wie die Perlen am Hals von reichen Frauen.“ Im Winter schläft man auch bei Wölfen fasziniert mit der Magie, die von seinem kleinen Helden ausgeht. Inhaltlich gibt der Roman nicht unbedingt viel her, die Handlung wird vorangetrieben und auf „Erwachsenen-Niveau“ von der falschen Nonne Elvira erklärt, die sich auf der Flucht zu dem geheimnisvollen Deutschen hingezogen fühlt. Es ist Krieg, es gibt nichts zu essen, es wird viel geschossen – so weit, so schlimm, so Standard. Doch dank der eigenwilligen Sprache und der ungewöhnlichen Perspektive ist dies ein durchaus lesenswertes, anrührendes, nachdenklich stimmendes Buch.

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Im Winter schläft man auch bei Wölfen von Andrea Molesini ist erschienen im Piper Verlag (ISBN 978-3-492-96783-9, 272 Seiten, 19,99 Euro).

Noch mehr Futter:
– „Die Handlung dieses Romans ist für mich nicht herausragend, sie hebt sich nicht sehr aus der Masse an Kriegserzählungen hervor. Was aber sehr bezeichnend für das Buch ist, ist der Ton, den Andrea Molesini anschlägt, diese Wortgewalt, mit der mich die Erzählung traf!“, erzählt irveliest.
– Hier könnt ihr das Buch bei ocelot.de bestellen.

Kleine Köstlichkeiten: 4 Sterne

IMG_7742Süß, süß, oh, so herrlich süß!
„Es gibt im Leben besondere Momente. Momente, von denen man im Augenblick des Geschehens denkt, dass man den Klang oder die Farbe, den Geschmack oder das Gefühl für immer festhalten möchte. Aber man vergisst sie trotzdem. Manche Momente allerdings sorgen von selbst dafür, dass sie nicht verblassen, auch wenn das Bühnenbild gar nicht aufwendig ist. Warum? Weil sich in ihnen vielleicht in aller Einfachheit und nur für einen kurzen Moment die ganze Weite des Lebens zeigt.“ Einen solchen besonderen Augenblick erleben Carlotta Goldkorn und Gösta Johansson, als sie sich zum ersten Mal begegnen. Carlotta arbeitet in einem höchst ungewöhnlichen Museum, in dem August Gayette 1895 alles nebeneinander stellte, was er interessant und schön fand: Saurierskelette, Gemälde, Schmuck, Kostüme. Gösta ist der Urenkel des Males Jasper Johansson und bringt ein Bild von ihm aus Schweden als Leihgabe für das Museum. Carlotta und Gösta verlieben sich auf den ersten Blick. So weit, so einfach. Doch dann gibt es da noch die halbwüchsigen Kinder der beiden, die wild pubertieren, eine Kunstfälscherin, einen kleinen Jungen, der Hilfe braucht, ein verstecktes Wandbild in Schweden und ein geheimnisvolles Tagebuch aus längst vergangenen Zeiten … und ein verrücktes Abenteuer beginnt.

Wer im Bücherwurmloch mitliest, weiß: Hier geht es meistens eher düster zu. Melancholisch. Deprimierend. Doch als mir Die Liebe zu so ziemlich allem von Christine Vogeley angeboten wurde, hatte ich so richtig Lust drauf. Ich habe mir dieses Buch wie ein zuckersüßes, buntes, glasiertes Törtchen vorgestellt, klebrig, kalorienreich, ein bisschen verboten. Und das Herrliche ist: Genau so hat es geschmeckt! Dieses Buch ist eine gar köstliche Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die schon einmal gescheitert sind und allerhand Zweifel mitschleppen, und sie entwickelt sich in einem wunderbar kuriosen Umfeld: Ihr Museum hat Christine Vogeley mit viel Liebe zum Detail entworfen und es wirkt so lebendig, dass ich das Gefühl habe, tatsächlich darin herumspazieren zu können. Freilich ist eine so schöne, fröhliche Lovestory mit absurden Wendungen und Zufällen, deren Glaubwürdigkeit wackelt, voller Gefühle, bei denen man ein bisschen die Augen verdrehen will, und voller glücklicher Fügungen, die man dem Schicksal niemals abkaufen würde. Aber manchmal ist das Leben so! Zumindest würde ich es gern glauben.

Christine Vogeley umschifft die Klischees nicht, sie nähert sich ihnen mit Karacho und bleibt dabei sprachlich so klar, eigensinnig und niveauvoll, dass ich nur sagen kann: Treffer, versenkt. Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen – und das kann ich bei meiner üblichen Lektürewahl ja nun wirklich nicht oft behaupten. Umso mehr habe ich mich über Die Liebe zu so ziemlich allem gefreut. Wegen der Leichtigkeit und wegen der vielen Küsse, wegen der vielen kleinen bezaubernden Dinge und wegen der erzählerischen Stilsicherheit. Manchmal muss es zwischendurch einfach mal ein Buch sein, dessen Figuren in Glückseligkeit schwelgen. Das tut so richtig gut. Am Ende hab ich mir meine klebrigen Finger abgeschleckt und war rundum zufrieden.

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Die Liebe zu so ziemlich allem von Christine Vogeley ist erschienen bei Droemer Knaur (ISBN 978-3-426-65347-0, 464 Seiten, 19,99 Euro).

Noch mehr Futter:
– „Christine Vogeley schafft es, alle Handlungsbälle leicht und abwechslungsreich zu jonglieren. Den Charakteren ihres Buches merkt man einmal mehr an, dass sie ihre Figuren ernst nimmt und mag“, schreibt Kölner Leselust.
– „So wie das Kästchen auf dem Schutzumschlag eine bunte Mischung an gesammelten Werken – die sicher alle ihre eigene Biografie in Bezug auf ihren Finder haben – zeigt, so füllt die Autorin auch den Inhalt des Romans. Wir begegnen sehr vielen sehr sympathischen Menschen, mit sehr spannenden und rührenden Geschichten“, schwärmt Fantasie und Träumerei.
– „Ich habe mich auf jeden Morgen und Feierabend gefreut, wenn ich im Zug sitzend in diese bunte und liebevoll ausgestattete Story abtauchen konnte“, berichtet readinganddreaming.
– Und hier könnt ihr das Buch bei ocelot.de bestellen.

Gut und sättigend: 3 Sterne

IMG_7739„Bücher sind wie Pilze. Sieht man nicht hin, vermehren sie sich“
Tooly Zylberberg führt eine kleine, uralte, angestaubte Buchhandlung in einem winzigen Kaff in Wales. Man könnte auch sagen, dass Tooly, die ihr ganzes bisheriges Leben unterwegs war und die halbe Welt gesehen hat, sich dort versteckt. Die Frage ist nur: Warum? Als kleines Mädchen reiste Tooly mit ihrem Vater Paul jedes Jahr in ein anderes Land – nur niemals zurück in die USA. Später übernahm der grießgrämige Humphrey die Erziehung von Tooly, während die sprunghafte, egozentrische Sarah sich nur sporadisch blicken ließ – meistens dann, wenn sie Geld brauchte. Dreh- und Angelpunkt von Toolys Leben war der geheimnisvolle Venn, ein rauer Kerl, dem sie überallhin folgte und dessen Freundschaft für sie das Wichtigste war. Doch Jahre später hat Tooly zu keinem dieser Menschen mehr Kontakt – bis ein Hinweis von ihrem Ex-Freund sie dazu zwingt, sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen.

Tom Rachman, der mit seinem Erstling Die Unperfekten einen internationalen Bestseller landete, hat mit Tooly Zylberberg (und was für ein absurder Name das ist!) eine exzentrische, eigenwillige und höchst liebenswerte Heldin geschaffen. Zur Seite gestellt hat er ihr mehrere glänzend gezeichnete Figuren, die dank ihrer verschiedenen Charaktereigenschaften ein schönes Kaleidoskop der Menschlichkeit bilden: Der alte Humphrey gibt sich als grantiger Intellektueller, hat aber ein Herz aus Gold, Computerfachmann Paul ist hilflos gefangen in seiner eigenen Schweigsamkeit, die selbstsüchtige Sarah ist blind für ihre Fehler, der abgeklärte Duncan hat all seine Illusionen verloren und beschäftigt sich mehr mit seinem Smartphone als mit seinen Kindern, und der Kleinganove Venn besitzt eine höchst gefährliche Gabe, nämlich durch Charme zu manipulieren. Zwischen all diesen Menschen steht ein kleines Mädchen, das letztlich – obwohl es in einem Gespinst aus Fäden eingewickelt zu sein scheint – ganz allein bleibt. Mit viel Liebe zum Detail und einer sehr sicheren Hand hat Tom Rachman all diese Figuren zum Leben erweckt.

Unglücklicherweise fehlt es dem Roman jedoch im Gegenzug an Struktur. Die Handlung entzieht sich, einmal ins Rollen gekommen, komplett der Kontrolle des Autors – es wirkt, als sehe er ihr selbst ein wenig ratlos beim Vorbeirasen zu. Erst ganz am Ende fängt er sie geschickt wieder ein und schließt das Buch mit einer schönen Schleife, die vielen Lesern das Gefühl geben wird, er habe all das genau so geplant und zu guter Letzt zusammengeführt. Ich habe da allerdings meine Zweifel, ich glaube eher, dass das nur ein Zufall war. Nach dem gelungenen Auftakt – ein Ruf aus der Vergangenheit, dem Tooly folgen muss – geht das Buch … einfach so dahin. Und zwar sehr lange. Es wird erzählt und erzählt, viele Orte, Menschen und kleine liebe Anekdoten werden aneinandergereiht – aber die Geschichte kommt überhaupt nicht vom Fleck. Wenn man genau hinsieht, merkt man, dass nur wenig geschieht und dass Toolys Suche eigentlich gar nicht stattfindet. Die Begebenheiten und Zufälle, die letztlich dazu führen, dass sie all das Erlebte mit anderen Augen sieht, sind recht haarsträubend. Aber: Ich habe Aufstieg und Fall großer Mächte trotzdem gern gelesen. Weil Tom Rachman Originalität und Kreativität beweist, weil er sich diese wunderbaren Figuren ausgedacht hat und weil das Buch für alle Bibliophilen ein Genuss ist. Muss man nicht lesen, kann man aber ruhig tun.

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Aufstieg und Fall großer Mächte von Tom Rachman ist erschienen im dtv (ISBN 978-3-423-28035-8, 496 Seiten, 21,90 Euro).

Noch mehr Futter:
– „Tom Rachman hat mit Aufstieg und Fall großer Mächte einen verzweigten Roman über verirrte Kinder, zynische Manipulatoren, die USA und den Wert von Beziehungen geschrieben“, heißt es auf diepresse.com.
– „Ein ausgezeichneter Roman über die ungewöhnliche Biographie einer jungen Frau, die lernen muss, selbst Wurzeln zu schlagen. Ein beeindruckendes Werk voller psychologischer Tiefe über Außenseiter, Freundschaft, Liebe und was Menschen miteinander verbindet“, schwärmt Herzpotenzial.
– „Tom Rachman verströmt sehr viel Ruhe, wenn man ihn trifft. Sein Händedruck ist fest und warm, seine Stimme weich. Er sieht gut aus“, berichtet die Bibliophilin von ihrer Begegnung mit dem Autor.
– Und hier könnt ihr das Buch bei ocelot.de bestellen.

Gut und sättigend: 3 Sterne

Teir„Schreib einer Handlung nie eine böswillige Absicht zu, wenn man sie mit Dummheit hinreichend erklären kann“
„Katriina betrachtete die Ehe als eine Form gegenseitiger Tyrannei, wie ein Leben in einem höchst effektiven, totalitären Staat. Man hatte selten die Wahl, aber solange man sich um seine eigenen Sachen kümmerte und nichts infrage stellte, funktionierte es.“ Verheiratet ist Katriina mit Max Paul, Soziologe an der Uni von Helsinki und Autor. Er gilt als Spezialist für Ehe und Sexualität – beides gleicht bei ihm und Katriina zuhause eher einem Minenfeld. Die beiden Töchter sind erwachsen und aus dem Haus: Helen ist Lehrerin und zweifache Mutter, Eva besucht eine Kunstakademie in London, wo jedoch wegen einer Affäre mit einem Dozenten nicht alles nach Plan läuft. Kurz vor seinem 60. Geburtstag kommt Max die Aufmerksamkeit einer jungen Journalistin gerade recht, um sich abzulenken und sich noch einmal begehrt zu fühlen. Für die Ehe zu Katriina bedeutet das natürlich das Aus.

In seinem ersten Roman zeichnet der Finnlandschwede Philip Teir, der als freier Journalist und Autor in Helsinki lebt, das Bild einer Ehe, die im Scheitern begriffen ist. Die Erzählung setzt ein, als bereits alles in die Brüche zu gehen droht – und zeigt im weiteren Verlauf deutlich, wie egal das allen Beteiligten ist. Philip Teir hat eine sehr klischeehafte Lebenssituation zum Ausgangspunkt seines Buchs gemacht: Kaum sind die Kinder aus dem Haus, haben die Eltern einander nichts mehr zu sagen, leben nebeneinander her, streiten nur noch. Max und Katriina gelingt es seit Jahren nicht einmal, die Küche neu einzurichten, weil sie sich nicht einigen können und auch nicht genug Elan aufbringen. Sie bemühen sich nicht mehr, und so ist Max‘ Fremdgehen zwar der Auslöser, aber nicht die Ursache für die Scheidung. Was ist ihnen geblieben? Ein gediegenes Leben, langweilige Freunde, getrennte Hobbys, Gereiztheit und ein leeres Haus. Parallel dazu erzählt Philip Teir die Geschichte von Eva, die in London mit ihrem Dozenten an der Kunstakademie schläft und das schon recht bald bereut. Doch das Leben hält trotz allen Übels eine positive Überraschung für sie bereit, und während Evas Eltern am Ende stehen, beginnt sie neu.

Philip Teirs Roman Winterkrieg ist gut geschrieben, intelligent, unterhaltsam – aber wirklich besonders ist er nicht, dazu bietet er zu wenig Angriffsfläche, zu wenig Ecken und Kanten. Die Emotionen sind stark, aber tausend Mal empfunden, die Dialoge klingen wie tausend Mal gehört. Die psychologische Raffinesse, die dem Buch attestiert wurde, konnte ich nicht recht erkennen. Es ist dem Autor nicht gelungen, sich durch eine herausragende Story oder eine völlig faszinierende Sprache aus der Klischeefalle zu befreien. Trotzdem ist Winterkrieg gut lesbar, und ich mochte es als kleine Zerstreuung zwischendurch ganz gern.

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Winterkrieg von Philip Teir ist erschienen im Blessing Verlag (ISBN 978-3-89667-534-7, 384 Seiten, 19,99 Euro).

Noch mehr Futter:
– „Es ist nicht der ganz große Gesellschaftsroman aus Finnland, dafür erfahren wir auch viel zu wenig über dieses Land und seine Bewohner. Das macht aber nichts: Es ist beruhigend und erschreckend zugleich zu sehen, dass die Schwierigkeiten sich überall ein wenig ähneln“, heißt es in der Besprechung auf ndr.de.
– „Winterkrieg lässt sich gut und recht flüssig lesen und erzählt von alltäglichen Problemen, die weder neu noch fremd sind“, schreibt Karthauses Bücherwelt.
– Hier könnt ihr ein kurzes Video von Philip Teir anschauen.
– Und hier könnt ihr das Buch auf ocelot.de bestellen.

Menü des Monats

MenüNovember
Im Bücherwurmloch gibt’s jeden Monat ein spezielles Menü: Kredenzt wird Altbekanntes, Gutes, Schönes, Schmackhaftes – zum Wiederentdecken, Gustieren und Probieren. Im Oktober kommt auf den Büchertisch:

Als Vorspeise was Französisches!

Hervé Le Tellier: Kein Wort mehr über Liebe

Als Hauptspeise ein wildes, unvergleichliches Geschmackserlebnis.

Colum McCann: Zoli

Als Nachspeise was Österreichisches. Mehlspeisen kann man hierzulande richtig gut.

Susanne Scholl: Emma schweigt

Mahlzeit!

Gut und sättigend: 3 Sterne

JordanDie Geschichte einer Familie
Kip und Francis sind Zwillingsbrüder, doch nach dem Tod des Vaters darf nur der Erstgeborene Francis weiterhin die Schule besuchen – Kip muss arbeiten, damit die Familie in ihrem ärmlichen Vorort von Melbourne nicht verhungert. Er verliebt sich in Annabel, die eigentlich die Tanzpartnerin von Francis ist und einen alkoholkranken Vater pflegen muss. 50 Jahre später haben die beiden zwei Töchter, ebenfalls Zwillinge, von denen eine fett ist und die andere ungeplant schwanger. Diese Herausforderungen meistern jedoch beide bravourös, wie ein Blick in die Zukunft verrät …

In ihrem Buch Neun Tage – dessen Titel sich wohl auf die neun Kapitel bezieht – erzählt die australische Autorin Toni Jordan von einer ganz gewöhnlichen Familie. Sie tut dies, indem sie neun verschiedene Figuren für einen Tag lang zu Wort kommen und Einblick in die Geschichte geben lässt. Der Zeitrahmen ist dabei sehr weit gespannt, am Ende des Buchs ist Kip ein alter Großvater, der sich durch einen kleinen Zufall an jenes Familienmitglied erinnert, das wegen eines tragischen Zwischenfalls seit vielen Jahren fehlt. Toni Jordan ist eine liebe Erzählerin, die sorgsam mit ihren Charakteren umgeht und ihre Sache richtig gut macht. Sie weiß, wie man Persönlichkeiten entwirft und wie man eine Handlung strukturiert. Sie schreibt anrührig, herzlich, schön. Von ihrem Roman Die schönsten Dinge war ich begeistert, weil er witzig, sexy und verblüffend war. An dieses Niveau reicht Neun Tage bei weitem nicht heran. Da es aber so gut gemacht ist und zudem in einem Flutsch zu lesen, will ich es euch trotzdem als harmonische kleine Geschichte für zwischendurch ans Herz legen.

BannerNeun Tage von Toni Jordan ist erschienen im Piper Verlag (ISBN 978-3-492-05596-3, 272 Seiten, 19,99 Euro).

Gut und sättigend: 3 Sterne

Fuchs„Nun, ich denke, mit den Weibern ist’s wie mit dem Mehle. Allzu viel zerreißt den Sack“
Kassiererinnen glücklich zu machen, ist wirklich ganz einfach. Und verstopfte Ohren sind eigentlich ein großer Vorteil. Die Tiere im Zoo tun nicht viel außer zu zappeln und zu stinken. Und Eltern müssen jeden möglichen Moment zum Sex nutzen … selbst wenn die Nachbarn von gegenüber dann wissen, was Sache ist.

Kirsten Fuchs ist Lesebühnenautorin und Kolumnistin, und ich habe mir sagen lassen, dass es sehr lustig ist, ihr live zuzuhören. Das kann ich mir auf jeden Fall vorstellen – und zum Glück ist dem Buch eine Audio-CD beigelegt, auf der Kirsten Fuchs 16 ihrer Geschichten erzählt. Ich bin sehr überrascht über ihre eher kühle, unemotionale Art des Vorlesens und empfinde sie mit meiner wurschteligen österreichischen Seele als „typisch deutsch“, habe aber doch dann und wann zumindest geschmunzelt. Ihre Storys sind natürlich Spoken Word Literature, und beim Lesen merkt man das. Während vieles mich sehr amüsiert, denke ich bei anderem: Wtf?!, bin mir aber gleichzeitig sicher, dass es auf einer Bühne vorgetragen sehr viel mehr Witz gehabt hätte als stumm in meinem Kopf gelesen. Vieles ist fein und raffiniert, manches eher platt. Aber wie das eben so ist mit Humor, wer will ihn beurteilen – ihr hättet euch womöglich weggeschmissen vor Lachen. Und weil es hier so viel ums Sprechen, Hören und Lesen geht, soll das Buch einfach selbst noch ein bisschen zu euch sprechen:

„Zwei Stunden Sonne reichen mir und Grischan schon. Nur ein ganz klein wenig Licht und schon springen unsere Hormone an. Jetzt laufen wir rum und sind verknallt wie Teenies, sind aber leider keine mehr. Können also nicht schön im Kinderzimmer knutschen, denn das Kinderzimmer ist jetzt das Zimmer von unserem Kind, und wir passen gar nicht zusammen auf das Bett.“

„Aha, sagte ich und legte in mein Aha sehr viel pädagogische Färbung, damit Grischan wusste, dass ich seine Verbalattacke zwar für keine Heldentat hielt, auch dachte, dass man Probleme nicht mit reißen und scheißen lösen kann, aber in jedem Fall zu ihm stand und auch ein winziges Wenig amüsiert war. Vielleicht war das zu viel, was ich von einem kleinen Wort erwartete.“

„Das Bett sollte aus Nougat sein, das wird schön warm und weich in der Nacht, und wenn es kalt wird im Winter, dann wird der Nougat fest, und dann kann man leiderleider nicht aufstehen.“

„Was dem Mann das Rennen und Schießen, ist der Frau das Reden und Küssen.“

„Der beste Kompromiss aus Mann und Frau ist eh das Baby: Es rülpst und furzt wie ein echter Kerl, kann sich aber alles erlächeln und hat weiche Haut wie eine Frau.“

„Diese kleine Spielerei ist nur möglich, weil Germany’s Next Topmodel nicht meine volle Aufmerksamkeit benötigt. Ich denke gar nichts, wenn ich das ansehe.“

„Ich lache ausgelassen. Meine Oberschenkel wackeln dabei vor Glück. Glücksfleisch ist das.“

„Die erste Tasche, die in meinem Besitz war, um darin meinen Besitz zu transportieren, war eine kleine Kindergartentasche, in die genau eine Brotbüchse passte. Die Brotbüchse war hellgrün, und hielt nur, wenn man einen roten Gummi um beide Hälften machte. Vielleicht wäre es auch mit einem grünen Gummi gegangen.“

BannerKaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig von Kirsten Fuchs ist erschienen bei Voland & Quist (ISBN 9783863910860, 156 Seiten, 14,90 Euro).

Noch mehr Futter:
– Bei Voland & Quist findet ihr Leseproben und Hörproben.
Die Titanic und Herr Berg ist der Roman von Kirsten Fuchs, der 2007 erschienen ist und den ich sehr schön fand.
– Hier könnt ihr das Buch bei ocelot.de bestellen.

Gut und sättigend: 3 Sterne

Cohen„Stell dir vor, du hackst einen Baum auf, und in ihm befindet sich ein ganz kleiner Baum. So ist es, ein Mensch zu sein“
Vier neue Nachrichten sind vier Geschichten. Sie handeln von einem Drogendealer, der auf einer Party mitfeiert und dabei Dinge erzählt, die er besser für sich behalten hätte – denn ein Mädchen berichtet Tags darauf in ihrem Blog davon und stellt ihn bloß. Nun versucht er panisch, den Eintrag löschen zu lassen, und muss lernen, wie gnadenlos das Internet ist. Einen ganz anderen Kampf ficht ein McJob-Lohnschreiber aus, der seinem Vater im Detail von einer mörderischen, fiktiven Geschichte erzählt und der niemandem sagen kann, wie sehr er seinen Job hasst. Ums Schreiben ging es auch im Seminar eines New Yorker Professors an einer Uni in der Provinz – und einer der Teilnehmer erinnert sich viele Jahre später bei einem Besuch in New York an das Tragische, das damals geschah. Tragisch ist auch das Schicksal vieler osteuropäischer Mädchen, die in der Pornobranche landen: „Nachdem die Mädchen bei dem, was sie eben tun, gefilmt worden sind, gehören sie nicht mehr sich selbst, sondern der Welt, weil sie nicht mehr nur Körper sind, sondern auch Bild, sie sind überall und gehören jedem. Jetzt frag dich mal, wo sie dann existieren, falls sie noch existieren.“

Joshua Cohen, 1980 geboren, ist einer der neuen gefeierten Stars am amerikanischen Literaturhimmel, er wurde mit Preisen ausgezeichnet und arbeitet auch als Buchkritiker. Er wird bereits jetzt mit Thomas Pynchon und David Foster Wallace verglichen. Und auch wenn ich von Wallace nur ein Buch gelesen habe, das mich definitiv nicht berührt hat, muss ich sagen, dass an dem Vergleich durchaus was dran ist. Joshua Cohen schreibt sehr hart, mit distanziertem, mitleidlosem Blick auf seine Figuren, sehr modern, kühl und kantig. Das ist keine Sprache, die ans Herz geht – und das muss sie auch gar nicht. Sie ist arrogant, sie ist sich ihrer selbst sicher, sie spielt, sie verwirrt. Und zwar stellenweise sehr. Während ich mit der ersten Geschichte (über den Drogendealer) und der dritten Story (über das Schreibseminar) sehr gut zurechtkomme, beiße ich mir an den anderen beiden fast die Zähne aus.

Bei Geschichte Nummer zwei (über den Schreiberling) liegt das daran, dass sie wahnsinnig langatmig und eigenartig verschachtelt ist – ein fiktives Werk, in dem jemand von seinem fiktiven Werk erzählt. Die vierte Story (über die Porno-Mädchen) dagegen ist komplett abgedreht, sehr, sehr eigenartig, unheimlich, unsinnig. Ich frage mich mehr als einmal, ob ich überhaupt verstanden habe, was diese Geschichte von mir will. In der Essenz ja, im Detail nicht. Ich finde es sympathisch, wie wenig Joshua Cohen sich um die Verständlichkeit seiner Sätze und Storys schert. In dieser Hinsicht gleicht er auf jeden Fall dem großen David Foster Wallace. Und wer diesen liebt, wird den kleinen Cohen ganz sicher mögen!

BannerVier neue Nachrichten von Joshua Cohen ist erschienen im Schöffling Verlag (ISBN 978-3-89561-625-9, 272 Seiten, 19,95 Euro).

Noch mehr Futter:
-„McDonald’s ist definitiv die Geschichte, die am skurrilsten anmutet, die am exzentrischsten, absurdesten und kryptischsten daherkommt – sie ist aber literarisch so genial und sprachlich so tiefsinnig, dass man Cohen all das verzeiht“, heißt es auf spiegel.de.
– „Cohen benutzt die sprachlichen und habituellen Codes des Digitalen auf eine Weise, die auf totale Immersion schließen lässt“, schreibt die Zeit.
– „Einer der Autoren, die eine literarische Form gefunden haben, mit der dieser Gegenwart beizukommen ist, ist Joshua Cohen“, schwärmt standard.at.
– Hier könnt ihr das Buch bei ocelot.de bestellen.

Gut und sättigend: 3 Sterne

Tuil„In jeder Liebesgeschichte kommt der Punkt, an dem man sich überlegen muss, mit welcher Methode sich die Liebe am besten festhalten lässt“
Sam Tahar ist ein Mann, der alles hat: Erfolg, Geld, eine reiche Frau aus gutem Haus, Kinder, Ansehen, Geliebte. Er ist zufrieden, er ist angekommen. Und er ist ein Lügner. Denn die Geschichte, die er benutzt hat, um in die jüdische Familie einzuheiraten und Karriere zu machen, ist die Lebensgeschichte seines früheren Freundes Samuel. Sam selbst heißt eigentlich Samir und ist Muslim. Zwanzig Jahre zuvor, an der Uni, hat Samir Samuels Freundin Nina verführt – schon damals war er ein charismatischer Typ: „Er interessiert alle, Männer und Frauen, weil er anders ist als die anderen, er ist empfindlich, unnahbar, herrisch – das macht seinen Charme aus.“ Trotzdem entschied Nina sich für Samuel, und Samir ging fort aus Paris, nach New York. Nun bereut sie das, denn Samuel ist ein Schwächling, ein Jammerer, es fehlt ihnen an Geld, und die erwünschten Kinder sind ausgeblieben. Als die beiden Sam im Fernsehen erkennen und von seiner Lüge erfahren, beschließen sie, ihn zu treffen …

Mit Die Gierigen hat die französische Autorin Karine Tuil einen vielbeachteten, rasanten Roman geschrieben, der mich in seiner Wucht beinahe erschlägt. Nach den ersten Seiten muss ich ihn erst einmal für eine Verschnaufpause beiseitelegen. Die Worte prasseln nur so auf mich ein, Karine Tuil schießt und schießt. Jeder Satz scheint wichtig zu sein, Informationen und Ereignisse knallen mir nur so um die Ohren. Die eingefügten Fußnoten, die mehr Details zu verschiedenen Randfiguren bereithalten, finde ich sehr originell – aber sie überfordern mich zum Teil, werfen mich aus dem Lesefluss, und ich hab dafür keinen Nerv. Die Gierigen ist ein Roman, der absolute Konzentration verlangt. Von mir vor allem auch aus einem ganz banalen Grund: die Ähnlichkeit der Namen Samir und Samuel. Für die Geschichte ist sie in diesem Fall essenziell, führt bei mir aber ständig zu Verwirrung.

Nicht nur formal ist das Buch wegen seines temporeichen, überbordenden Stils eine Herausforderung, sondern auch inhaltlich: Es enthält alles, was ein modernes Drama braucht. Geld und Macht, Neid und Rachsucht, Eifersucht und Liebe, religiöse Konflikte und Terror. Karine Tuil traut sich was. Sie nimmt ihre drei Figuren, stellt sie zusammen, lässt sie aufeinandertreffen, hebt sie dann hoch und wirft sie mit aller Gewalt jeweils in eine Ecke, in der ich sie zu Beginn nie vermutet hätte. Am Ende sind wir alle vollkommen verblüfft – Samir, Samuel, Nina und ich – und fragen uns, wie das passieren konnte. Ein ungewöhnliches, forderndes, zügelloses, krasses Buch, das mich sehr angestrengt und sehr fasziniert hat.

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Die Gierigen von Karine Tuil ist erschienen im Aufbau Verlag (ISBN 978-3-351-03378-1, 479 Seiten, 19,95 Euro).

Noch mehr Futter:
– „So ist in Frankreich das Thema Migration längst dem Fach der wohlmeinenden Problemliteratur entwachsen und zum Stoff für den großen psychologischen Roman geworden“, heißt es in der Besprechung zum Buch auf spiegel.de.
– „Unsere Gesellschaft und ihr ewiges >Immer besser, immer höher, immer mehr<. Was dieser ewige Druck mit uns anrichten kann – Karine Tuil beschreibt es erzählerisch dicht und angenehm schnörkellos“, schwärmt der Rezensent auf daserste.de.
– „Die Gierigen ist ein unvergängliches und vor allem unvergessliches Werk: spannend wie ein Thriller, aufklärend wie eine Gesellschaftsreportage und leidenschaftlich wie eine Liebesgeschichte“, schreibt der Durchleser.
– „Ja, Literatur ist gefährlich und wie! Vor allem dann, wenn Karine Tuil mit ihren inhaltsreichen Worten um sich schlägt“, warnt literatwo.
– Hier könnt ihr den Roman bei ocelot.de bestellen.