Bücherwurmloch

Victor Pouchet: Warum die Vögel sterben

„Es ist nichts, ich habe nur das Gefühl, in eine gewaltige Leere zu fallen und dass diese Leere in mir drin ist“

„Ich wusste nicht, was ich wollte, wollte es dafür aber umso energischer.“

Das beschreibt den jungen Studenten ganz gut, der fasziniert ist von den Vögeln, die tot vom Himmel fallen. Es geschieht nahe seinem Heimatort, und so bricht er auf von Paris, wo er ein ereignisloses Leben führt, um mehr über das geheimnisvolle Vogelsterben herauszufinden. Damit er sich an der Küste entlangbewegen kann, reist er auf einem Schiff – und lernt dort die schöne Clarisse kennen. Die beiden kommen sich näher, irgendwie, zumindest kurz – doch es gibt eben Geheimnisse, die sich nicht lösen lassen.

Und eigentlich ist von Anfang an klar, dass wir das alles nicht erfahren werden, nichts davon, es gibt diese Bücher, bei denen weiß man schon am Beginn, dass man auch am Ende nichts wissen wird. Wenn die Reise trotzdem eine erkenntnisreiche ist, wenn die Sprache vielleicht herausragend ist oder die Bilder tragen, dann ist das in Ordnung. Wenn alles jedoch blass bleibt und seltsam inhaltslos, nun ja – dann nicht. Die Sache ist: Warum die Vögel sterben lässt sich gut lesen, man liest es so dahin, und schon kurze Zeit später hat man vergessen, was man da gelesen hat. Es hat mich verwundert, wie ein Protagonist so wenig Kern haben kann, so wenig Persönlichkeit. Er ist durchaus sympathisch, dabei aber unglaublich langweilig. Wie leider, Verzeihung, das gesamte Buch. Das Eingangszitat fasst es perfekt zusammen: eine große Leere, innen drin.

Warum die Vögel sterben von Victor Pouchet ist erschienen im Berlin Verlag (ISBN  978-3-8270-1377-4, 192 Seiten, 22 Euro).

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