Snack für zwischendurch – Kurzrezension
Worum geht’s?
Georgie Sinclair hat zwei (fast) erwachsene Kinder und eine halbwegs glückliche Ehe, die jedoch über einem Streit beim Frühstück zerbricht: Ihr Mann Rip zieht aus. Fortan vertreibt Georgie sich die Zeit neben ihrer Arbeit an einem Journal über Klebstoff mit halbherzigen Versuchen, einen Liebesroman zu schreiben, und sie lernt die schillernde Mrs. Shapiro kennen, die in einer verfallenen Villa mit einem Haufen Katzen lebt. Sie ist alt und ziemlich verwahrlost, aber Georgie interessiert sich für die abstruse Geschichte, die Mrs. Shapiro ihr erzählt – von ihrer großen Liebe, einem jüdischen Musiker, und einer glanzvollen Vergangenheit, von der nichts übrig ist. Georgie dämmert allerdings allmählich, dass an Mrs. Shapiros Erzählungen einiges nicht stimmt. Dennoch hilft sie ihr, als die alte Frau nach einem Sturz in soziale Obhut kommen soll – und versucht, den windigen Immobilienmaklern, die sich um die Villa reißen, das Handwerk zu legen, das Haus mithilfe diverser Chaoten zu renovieren, hinter das Geheimnis ihres Sohnes zu kommen und nebenbei noch ihren Mann zurückzugewinnen.
Hat’s gemundet?
Oooch. Passt schon. Marina Lewycka ist vor vielen Jahren berühmt geworden mit ihrer Geschichte des Traktors auf Ukrainisch, das ich damals ganz amüsant fand. Das Leben kleben habe ich gratis aus einer Bücherkiste gefischt, hätte es aber ohne mein Projekt, den gesamten alten SuB zu vernichten, wohl nie gelesen. Was es kann? Ein bisschen Spaß machen. Die Story ist nett und einfach und einigermaßen lustig, wobei die Witze manchmal doch ein wenig an Niveau zu wünschen übrig lassen. Mit dem Versuch, den Konflikt im Nahen Osten einzubauen, hat sich die Autorin in meinen Augen keinen Gefallen getan, solche Themen sind sehr heikel in einem Buch, das nur unterhalten will. Generell war mir der Roman ein wenig zu überladen mit Figuren und Klamauk, aber er lässt sich ratzfatz weglesen, wenn man Lust auf was Seichtes hat.
Wer soll’s lesen?
Fans von typischen Frauenbüchern.