Hitze, Weiber, Bier: Philippe Dijans erogene Zonen
Philippe Dijan schreibt an einem Roman. Und er liebt Nina. Oder zumindest bumst er mit ihr am liebsten. Nun versucht er, beides unter einen Hut zu bringen. Und das ist scheinbar nicht so einfach. Denn ständig passieren ihm Dinge, die ihn von einem der beiden Vorhaben ablenken – andere Frauen kommen ihm dazwischen, Joints, Alkohol, ernsthafte Geldsorgen und eifersüchtige Männer. Deshalb hat Philippe Dijan jede Menge Schwierigkeiten in diesem verflucht heißen Sommer.
Eins wird schnell klar: Philippe Dijan ist ein Mann und er schreibt wie ein Mann. Was das für ein Urteil sein soll? Bisher ist es mir noch nie eingefallen, ein Buch geschlechtsspezifisch einzuordnen. Aber dies ist eindeutig ein sehr männliches Buch. Denn auch wenn ich Sympathie für den rasanten, abgefuckten Stil aufbringe, für die Einsichten in das Leben eines Autors, aus dem eine Geschichte mit aller Macht hervorbricht, so habe ich doch irgendwann die Nase voll vom Biersaufen und Weiberbumsen. Es stört mich nicht, dass so viel gebumst wird. Aber ich kann eben mit der männlichen Art, sich damit zu brüsten, nicht viel anfangen. Vermutlich muss man den Lebensstil, den Philippe Dijan hier beschreibt, selbst gut finden, um dieses Buch zu mögen. Denn in dieser Beschreibung des verrückten Alltags eines verrückten Schriftstellers vermisse ich ein bisschen den roten Faden, der Sinn hinter dem Ganzen. Doch vielleicht ist das ja auch die Botschaft: dass es keinen Sinn gibt.