Bücherwurmloch

#backlistlesen 2020 Teil 3

Bis 1. September habe ich mich den Backlist-Titeln aus meinem Regal gewidmet (wobei ich wohl genauso viele aussortiert wie gelesen habe, ähem), hier stell ich euch kurz die neuesten (haha) vor:

„Everything I know about love“ von Dolly Alderton war ein absoluter Überraschungsglücksgriff für mich, ich hab diesen Essayband über rauschige Partynächte, Frauenfreundschaften und die Liebe sehr gefeiert (und erzähle euch bald mehr darüber).

„Jesolo“ von Tanja Raich ist ein heftiges und vermutlich recht authentisches Buch über #regrettingmotherhood. Eine Frau, die eigentlich nicht zu ihrem Freund ziehen, die eigentlich kein Kind bekommen wollte, wird schwanger – und fügt sich seinen Vorstellungen und denen der Schwiegereltern. Während ich das lese, kann ich (besonders, da ich zwei Kinder habe) vieles absolut nachvollziehen. Schade nur, dass das Ende wirr ist, das fand ich nicht gut gelöst.

„Erbsenzählen“ hat Gertraud Klemm mir geschenkt, als wir uns vor einer Weile persönlich kennengelernt, eine ganze Packung Eis gegessen und über die Hässlichkeit hängender Hoden gesprochen haben: Keine schreibt so bissig, schlau und österreichisch wie sie. In diesem Buch geht es um eine Frau, die einen wesentlich älteren Mann liebt, der im Kulturbereich arbeitet – sehr schön entlarvend, das alles.

„Lempi“ von Minna Rytisalo ist euch bestimmt schon untergekommen, weil so viele Leute Lobpreisungen darauf gesungen haben, und ich kann nur zusagen: zu Recht. Es ist eins dieser Bücher, in denen kein Wort zu viel ist. Finnland im Zweiten Weltkrieg, zwei rivalisierende Frauen, Gewalt, Angst und Tod – davon erzählt Rytisalo aus drei verschiedenen Perspektiven klar und schonungslos, aber trotzdem einfühlsam. Großartig!

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