Wenn ich eine Figur aus einem Roman wäre, dann wäre der Roman wahrscheinlich kein großer Verkaufserfolg. Deshalb lässt meine Autobiographie auch noch auf sich warten.
Ich ordne meine Bücher viel zu selten. Für ein ausgeklügeltes System fehlt mir leider die Konsequenz. Ich schenke Bücher auch gerne her, verkaufe sie weiter – da kommt sowieso alles durcheinander. Ein eigenes Regal hat nur meine Sammlung von Theater-Literatur.
Das Cover meines aktuellen Buchs ist eine Gemeinschaftsproduktion von meinem Verleger und mir. Ich bin sehr stolz darauf: Das in die Luft geworfene Kind symbolisiert alles, worum es auch im Roman geht: Elternschaft, die Suche nach Freiheit, aber auch die Angst, nicht aufgefangen zu werden.
Viel zu selten verwendet wird das Wort erinnerlich, wie in: „Es ist mir nicht erinnerlich.“ Man kommt sich sofort vor wie in einem Roman von Joseph Roth – oder wahlweise „Downton Abbey“ –, wenn man es verwendet. Auch gut: Näkubi. Was das heißt? „Nächster Kunde, bitte!“ Bezeichnung für den Trennstab bei Supermarktkassen. Ich arbeite seit Jahren an der Durchsetzung des Kürzels.
Das Buch meines Lebens ist „Das Kleine Ich bin Ich“ – niemand schafft es wie Mira Lobe und Susi Weigel, in einem sehr kurzen Kinderbuch die Verzweiflung und Traurigkeit einer Identitätssuche darzustellen. Aber auch die Freude – und Verantwortung –, wenn man es schließlich schafft, sich von vorgegebenen Bildern zu befreien.
Jürgen Bauer, 1981 geboren, lebt in Wien und arbeitet am Theater sowie als Schriftsteller und Journalist. Nach seinem ersten Roman Das Fenster zur Welt ist sein zweites Buch Was wir fürchten ebenfalls im Septime Verlag erschienen (ISBN 978-3-902711-38-0, 264 Seiten, 21,90 Euro).
Danke für das Interview und die spannenden Fragen, hat mich sehr gefreut! Ich hoffe, auch die Antworten machen Spaß …
Ich finde die Antworten überraschend interessant! :p Du warst ja quasi mein Versuchskaninchen für diese neue Interviewreihe, und ich bin sehr angetan von deinen Antworten. Und deinem Foto. Und deinem Buch. (Das Geld kannst du dann überweisen an … 😉 )
“Was wir fürchten” steht auf meiner WuLi…danke für den Einblick 🙂
Du solltest es auf jeden Fall lesen!
Ich finde das Cover übrigens wirklich auch SEHR gelungen, es passt perfekt!