Snack für zwischendurch – Kurzrezension
Worum geht’s?
Jonathan Schotter ist Mitte vierzig, als es ihn – nachdem er seinen lukrativen Job als Werber verloren hat und von seiner Frau verlassen wurde – nach Berlin verschlägt. Dort kommt er durch Zufall in der S-Bahn an den Laptop einer jungen Frau, die sich Roula Rouge nennt. Ohne zu zögern durchwühlt Jonathan die Festplatte, gräbt sich hinein in die Geheimnisse ihrer Besitzerin, stöbert in Fotos, Musik und privaten Dateien. Es wird für ihn zur fixen Idee, Roula Rouge zu finden – allerdings hat er nicht die Absicht, ihr den Computer zurückzugeben. Als es ihm gelingt, sie aufzutreiben, verliebt er sich ernsthaft. Dass sie ihm auf die Schliche kommt, ist von nun an seine größte Sorge. Dabei ahnt er nicht, in welche Abgründe Roula, die ihren einst aus der DDR geflüchteten Vater sucht, ihn ihrerseits noch ziehen wird …
Hat’s gemundet?
Und wie! Roula Rouge ist ein Buch, das man mit einem Haps verschlungen hat. Mathias Nolte hat einen „Liebeskrimi“ geschrieben, der flüssig genug formuliert ist, um runterzugehen wie ein leckerer Eisshake. Er entführt mich nach Berlin und setzt mich neben einen Protagonisten, der sich beim Durchsuchen eines fremden Computers äußerst skrupellos verhält. Datenschutz, die Offenheit unserer digitalen „Geheimnisse“ und Identitätsklau sind sehr aktuelle Themen, die der Autor auf hervorragende Weise in eine Lovestory verpackt. Dazu kommen noch zahlreiche doppelte Spielchen und Rätsel, die Jonathen und Roula einander aufgeben. Keiner ist ehrlich zum anderen, und doch ist ihre Verliebtheit echt. Dieses Buch ist ein bisschen wie ein Zauberkästchen mit einem Geheimfach, von dem man nie wissen kann, ob man es als Einziger entdeckt hat oder ob man hereingelegt wurde. Auf jeden Fall bietet es Unterhaltung auf hohem Niveau und eine wirklich spannende Geschichte.
Wer soll’s lesen?
Alle, die auf der Suche nach einem guten Unterhaltungsroman sind, die gern Liebesgeschichten lesen, die es mitreißend und originell mögen und die eine Vorliebe für Berlin haben.
Oha, das klingt toll. Ich sollte das Buch mal wirklich aus dem SuB Regal hervorkramen… 😉
Tu das unbedingt!
Endlich, endlich mal jemand, der dieses Buch auch kennt und mag <3
Ach du meine Güte, das ist auch schon lange her 😀