Kleine Köstlichkeiten: 4 Sterne

Köhler8 Geschichten über die kleinen und großen Katastrophen des Lebens
Als Kind hat Katharina immer den Indianer gespielt, während die anderen die Cowboys waren. Viele Jahre später sitzt sie dehydriert, ohne Geld und ohne Pass vor einer Tankstelle im Death Valley, als plötzlich ein echter Indianer vor ihr steht. Der nimmt sie mit und hilft ihr, braucht aber wenig später selbst Hilfe. Ihre kurze Roadstory wird zu einem verrückten Erlebnis. Ein bisschen verrückt ist auch Polar, die einfach abhaut, nur einen Zettel auf dem Tisch zurücklässt und ihrem Freund von ihrer überstürzten Reise 17 Postkarten schreibt. 27 Tage dagegen hält die junge Frau auf dem Hochstand durch, die sich dort vom Hunger umbringen lassen will, damit der Schmerz in ihr endlich aufgefressen wird. Und eine Animateurin auf einem Kreuzfahrtschiff findet eine ähnlich radikale Lösung, mit ihrem Kummer umzugehen.

Karen Köhlers acht Geschichten aus dem Band Wir haben Raketen geangelt sind acht Stecknadeln. Sie nimmt eine nach der anderen und sticht sie mir in die Haut. Das tut nicht sehr weh, aber doch ein bisschen. Weil auch die Figuren in den Short Stories leiden – die eine mehr, die andere weniger. Sie wurden getrennt, verlassen, haben umsonst geliebt, einander Schmerzen zugefügt oder ein Baby verloren. Ob in der deutschen Provinz, im Death Valley oder in Sibirien: Eigentlich ereignen sich hier große Dramen. Aber die deutsche Autorin, die Schauspielerin und Illustratorin ist, Astronautin werden wollte und Fallschirmspringen kann, erzählt davon so locker, unhysterisch und beiläufig, dass man den Schmerz zuerst gar nicht so bemerkt. Und sich dann wundert, was da so gepiekst hat.

Es geht um Menschen, die stark sein wollen, aber nur schwach sein können, um Trennungen, zerstörte Familien, kaputte Kindheiten und den Tod. Ich möchte die Figuren kitten und trösten, kann ihnen aber nur beim Scheitern zusehen. Karen Köhlers Darstellung einer Handvoll Zerbrochener ist überaus gelungen, sehr fein, sehr bedacht. Die Autorin, die den wunderwunderschönen Bucheinband ihres Debüts selbst illustriert und gestaltet hat, braucht nicht viele Worte, um dieses Scheitern zu beschreiben, sie ist sehr klar und direkt in ihrem Erzählstil, trotzdem aber fantasievoll, sie bedient sich origineller Formen wie Postkarten und Kurzporträts. Sie braucht auch keine Knalleffekte in ihrer Sprache, sie setzt auf Knalleffekte im Gehirn. Legt euch den Fallschirm um, Leute, steigt in die Rakete und lasst euch in diese Geschichten hineinschießen, ihr werdet es mit Sicherheit nicht bereuen!

Blogtour
Karen Köhlers Universum ist so mitreißend, dass SchöneSeiten, Bibliophilin, Klappentexterin, Literaturen, die Bücherliebhaberin und ich uns zusammengetan haben, um mit unseren Raketen von Blog zu Blog zu fliegen und euch den eindrucksvollen Erzählband aus unterschiedlichen Perspektiven zu zeigen. Dazu haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Karen Köhler wollte nämlich eigentlich ihre Geschichte Il Comandante, die im Buch leere Seiten hinterlassen hat, im Juli 2014 beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt vorlesen. Dann konnte sie aber wegen einer Windpockenerkrankung nicht teilnehmen – verdammt fies. Deshalb bekommt Il Comandante bei uns einen Ehrenplatz: Nacheinander werden wir je einen Abschnitt daraus veröffentlichen – er ist der Sternenschweif, der uns verbindet. Am Ende habt ihr nicht nur die komplette Erzählung, wir landen auch auf unserem Gemeinschaftsblog We read Indie. Dort empfangen wir euch zusammen mit der Autorin, die uns ein schönes Interview geschenkt hat. Die Raketen-Blogtour ist
am Montag bei SchöneSeiten gestartet,
führte über die Bibliophilin,
Klappentexterin und
Literaturen bis zu mir und geht morgen
bei der Bücherliebhaberin weiter.
Das Interview mit Karen gibt es dann am Sonntag auf We read Indie.

 

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Il Comandante
von Karen Köhler, Auszug aus Wir haben Raketen geangelt, erschienen im Hanser Verlag (ISBN 978-3-446-24602-7, 240 Seiten, 19,90 Euro).

Freitag
Meine Lieblingsschwester bringt das Frühstück und die Medikamente.

»Wow. Steht dir!«

»Danke«, ich schüttele meinen Uma-Thurman-Kopf.

»Die OP für den Port ist Montagmorgen um acht Uhr.«

»Okay.«

»Herr Doktor Kehlmann kommt gleich zur Visite und wird das auch noch mal mitteilen. Was haben wir denn hier, Brei, Tee und einen Apfel. Wenn ich zum Abräumen wiederkomme, ist das Tablett leer, haben wir uns verstanden?«

»Jep.«

»Da hat jemand ja zur Abwechselung mal gute Laune, Halleluja! Das muss an deinem neuen Freund liegen«, sagt sie und bringt meiner Zimmernachbarin ihr Frühstück, das ebenfalls aus Brei und Tee besteht. Magenkrebs.

»Neuer Freund?«, frage ich.

»Erzählt man sich so«, sagt sie und zwinkert ihr Zwinkern.

Nachdem ich das Frühstück verputzt habe, kommt Kehlmann. Er bestaunt meine Perücke, begutachtet den Heilungsprozess der Narbe und bespricht mit mir die anstehende OP. Er sagt, so gefalle ich ihm besser, so ein Kampfgeist sei wichtig bei einer Krankheit wie Krebs. Dann ist meine Nachbarin dran. Ich mache mir Ohrenstöpsel rein, lasse die Musik in meinen Kopf und meinen Blick aus dem Fenster.

Eine Playlist später wische ich übers Telefon, gebe den Code ein, klicke Nachrichten, klicke auf Cesar und tippe Hola Comandante, would you like to go to church with me?

Es dauert ein paar Minuten, dann macht es Dingding.

Church?

Pick u up in 10 minutes.

Okay, sweetheart.

Ich ziehe den Vorhang um mich herum und wasche mich notdürftig am Waschbecken, leere den Beutel aus, spüle das Becken sauber, putze meine Zähne, rolle mir Deo unter die Arme und werfe mir meine Krankenhaustracht wieder über: T-Shirt und Sweatshirt von Tom, Leggings von mir. Frisur hält. Los geht’s.

Der Comandante sitzt mit dem Rücken zur Tür und schaut aus dem Fenster, als ich das Zimmer betrete. Irgendwas ist anders, aber ich weiß nicht, was. Kapitänsmütze sitzt. Neonsocken leuchten. Goldreifen klimpern an seinen Armen.

»Are you okay?«, frage ich.

»Yes, very much okay. Muy bien. Alles gut.«, sagt er und dreht sich um.

»Let’s go then.«

»Nice haircut.«

Ich schnappe mir den Rollstuhl, und er fragt, wohin wir gehen. »In die Kirche, hab ich doch gesagt.« Er lacht. Dass sich im Untergeschoss des Krankenhauses nicht nur das Bettenlager, sondern auch eine kleine Kirche befinden soll, hält er für ausgemachten Unsinn. Kellerkirche. Er denkt, ich verarsche ihn und lacht sich schlapp. Als wir dann aber vor dem Eingang stehen, ist er still. Und als ich ihn in die Mitte des Raumes geschoben habe, füllen sich seine Augen mit Tränen.

»Beautiful. Very beautiful. Thank you.«

Dann erkläre ich ihm das mit den Steinen und den Zetteln und er will auch unbedingt beides. Er sitzt da, hochkonzentriert, presst mit seinen Händen den von ihm ausgesuchten Stein. Dann schreibt er mit wackeliger Hand Muchas Gracias auf einen Zettel und ich lege beides für ihn in die Schale auf dem Altar, da kommt er ja nicht hin mit dem Rollstuhl. In der Schale liegen bisher einzig mein Zettel und mein Stein.

Am Ausgang schreiben wir einen Dankesgruß ins Gästebuch und blättern uns durch die Seiten. Ich übersetze ihm die Einträge. Viele bitten um Heilung. Manche haben jemanden verloren. Uns berührt die Nachricht eines Paares, deren Baby kurz nach der Geburt starb. Zum Glück hat Cesar wieder Taschentücher mit.

»Do you have children?«, frage ich ihn.

»No«, antwortet er traurig.

Der Kundenstopper verrät uns, dass heute schon wieder der Schnitzelteller im Angebot ist. Unser Tisch ist frei, wir beginnen mit der Belagerung, kennen die Karte auswendig und bestellen für mich Salat und für Cesar Fischfilet mit Pommes. Zum Nachtisch ein Banana Split und einen Espresso. Danach ab auf meine Station, wir wollen wissen, ob das Päckchen angekommen ist. Ich soll am Abend noch mal fragen. Wir beschließen einen Verdauungsschlaf und einen Spaziergang zum See am Nachmittag.

Wie die Geschichte weitergeht, erfahrt ihr morgen bei der Bücherliebhaberin!

Bücherwurmloch

Herbst14Bücherherbst, Bücherhimmel
Nach einem Buch ist vor einem Buch. Also eigentlich ist immer ein Buch. Ununterbrochen. Deshalb: Kaum ist das Frühjahr vorbei, beginnt der Herbst. Sommer gab es ja in diesem Jahr keinen. Ich habe wie meine Bloggerkolleginnen, die schon längst ihre Herbstauswahl vorgestellt haben, ebenfalls in den Vorschauen geblättert. 26 Titel haben mich angelacht und stehen nun auf meiner Liste:

Wir haben Raketen geangelt von Karen Köhler
Aufstieg und Fall großer Mächte von Tom Rachman
Der Ozean am Ende der Straße von Neil Gaiman
Die Interessanten von Meg Wolitzer
Maria Bellezza von Silvia Avallone
Mein fremdes Leben von Joshua Ferris
Im Winter schläft man auch bei Wölfen von Andrea Molesini
Neun Tage von Toni Jordan
Fünf Menschen, die mir fehlen von Christie Hodgen
Restwärme von Kerstin Preiwuß
Die Schuld der anderen von Gila Lustiger
Die Frau des Leoparden von Paul Pickering
Winterkrieg von Philip Teir
Die Gierigen von Karine Tuil
Zwischen zwei Meeren von Carmine Abate
Zum Meer von Kathrin Gross-Striffler
Das Haus der vergessenen Bücher von Christopher Morley
Brennerova von Wolf Haas
Glow von Ned Beauman
Der Grund von Anne von Canal
Septembernovelle von Johan Bargum
Vier neue Nachrichten von Joshua Cohen
Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig von Kirsten Fuchs
Handkantenschlag von Dorthe Nors
Der Kuss von Boris Meyn
Albuquerque von Florian Wacker
Wie im Wald von Elisabeth Klar

Werdet ihr auch eines dieser Bücher lesen?

Für Gourmets: 5 Sterne

Hartwell„Ich werde dir ein Schiff schicken und einen Ritter“
Marie ist eine junge Studentin ohne Freunde, ohne Sozialleben, ohne großes Ziel, ohne Arbeit, die offiziell an ihrer Doktorarbeit schreibt, in Wahrheit aber nichts tut. Bis zu dem Tag, an dem ihr Jan auf den Kopf fällt. Denn dann fängt sie an, ihn zu lieben. Jan ist Fotograf und ein verschlossener Mensch, dem der Vater abhandengekommen ist, der nicht viel redet und dennoch eine intensive Präsenz hat. Die beiden lieben sich, stumm und innig, und als das Leben ihnen ein Bein stellt, splittet sich ihre Geschichte auf, erzählt sich auf dieselbe Weise immer neu, als hätten Jan und Marie viele Leben, in denen sie stets aufeinanderträfen: Sie sind Moira und Jonas in der verschwindenden Wechselstadt, in der Häuser sich auflösen und Menschen in ihre Atome zerlegt werden. Sie sind Augustine und Jacques in der berühmten Salpêtrière, der Pariser Nervenheilanstalt, hysterisch, ausgeliefert, in Gefahr. Sie sind ein Prinz und ein Ritter, sie sind ein Mädchen und ein Junge auf zwei Inseln, zwischen denen das Meer liegt, sie sind eine Spiritographin und ein Toter. All diese Geschichten sind anders, und doch haben sie vieles gemeinsam: den Schnee, den Verfolger, den nahenden Tod. Und immer ist es Marie, die Jan retten muss.

Von Katharina Hartwells Roman Das fremde Meer hatte ich im Vorfeld viel gehört, denn er hat ein lautes Echo in der Presse erklingen lassen. Das setzt die Erwartungen natürlich sehr hoch. Als ich den Roman schließlich zu lesen beginne, habe ich sofort jenes untrügliche, prickelnde Gefühl, dass ich auf ein Juwel gestoßen bin. Ich weiß wie ein alter Schatzsucher, dass mich goldene Worte und glitzernde Geschichten erwarten. Und ich behalte Recht. Die junge deutsche Autorin, die 1984 geboren wurde und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert, zeichnet vor mir ein rätselhaftes Bild, setzt ein Mosaik zusammen, aus Splittern, das erst nach und nach Sinn ergibt und immer klarer sichtbar wird. Sie entblättert eine Rose, und jedes Blütenblatt ist eine eigene Geschichte, steht für sich – und gehört doch zur selben Blume. Im Romankomplex ist jede Story eine Metapher, und zusammengehalten werden sie von vielen kleinen Metaphern, vielen roten Fäden: Wasser, Krankheit und Bedrohung kommen immer vor, ebenso wie eine geradezu unheimliche Anziehungskraft, ein Wiedererkennen, ein Band, das sich nicht kappen lässt, in keinem einzigen Leben.

Hätte Katharina Hartwell die Geschichte von Jan und Marie einfach so erzählt, wäre sie bestimmt sprachlich eloquent, vermutlich aber auch banal gewesen. Sie aber als Hauptmotiv an den verschiedensten Orten und zu unterschiedlichen Zeiten zu spiegeln, angesiedelt zwischen Traum und Wirklichkeit, lässt ein wahres Feuerwerk der Fantasie explodieren, ein Rätsel, ein Märchen. Das ist originell, klug, sehr durchdacht, gut konstruiert und vor allem wahnsinnig toll zu lesen. Jeder Satz sitzt, jeder Vergleich ist stimmig, jede zugefügte Wunde brennt. Die Autorin tobt sich aus, scheut nicht vor Legenden und Klischees zurück, um sie neu zu interpretieren und noch besser zu erzählen. Geister wandern durch dieses Buch, die Toten haben eine Stimme, das Lebendigsein ist nicht den Regeln unterworfen, die wir kennen. Und obwohl alles transparent ist, bleibt es bis zum Schluss spannend und lesenswert. Eine alltägliche Liebe, die in Wahrheit ebenso groß ist wie jede Liebe aus der Literatur, aus den Märchen, den alten Überlieferungen.

„Ich wünschte, du wärst kleiner. Nicht größer als ein Daumennagel. Ich wünschte, du wärst leichter. Ganz aus Aluminium gefertigt. Ich wünschte, du wärest so klein und leicht, dass ich dich zusammenfalten und bei mir tragen könnte. Ich wüsste sicher, dass du gut verwahrt bist und geschützt vor der Welt. Den Schlag deines stecknadelgroßen Herzens, ich hätte ihn immer im Ohr. Wir wären nie getrennt.“ Dies ist ein besonders wertvolles Buch – ein Schatz. Und für mich schon jetzt mit absoluter Sicherheit das beste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen haben werde.

BannerDas fremde Meer von Katharina Hartwell ist erschienen im Berlin Verlag (ISBN 978-3-8270-1137-4, 576 Seiten, 22,99 Euro).

Noch mehr Futter:
– Wie ihre Protagonistin leidet auch die Autorin an unbegründeten Ängsten.
– „Dass Katharina Hartwell schreiben kann, lernt man schon auf den ersten Seiten ihres Debütromans Das Fremde Meer – wie klug sie eine Dramaturgie aufbaut, lernt man spätestens auf den letzten, traurigen Seiten ihres Romans“, heißt es auf spiegel.de.
– „Katharina Hartwells Sprache ist packend, trifft punktgenau das Herz des Lesers und schickt ihn auf eine Reise durch ein fremdes Meer“, schreibt Sophie von Literaturen in ihrer Besprechung.
– „Kein Buch hat mich dieses Jahr so sehr bewegt und beeindruckt wie dieses“, sagt Caterina von SchöneSeiten.
– „Katharina Hartwell erzählt ihren Roman mit ganz leisen und zarten Tönen und schreibt sich mit ihren Worten direkt hinein in das Herz des Lesers“, schwärmt Mara von Buzzaldrins Bücher.
– Hier könnt ihr das Buch bei ocelot.de bestellen.

Kleine Köstlichkeiten: 4 Sterne

Stanisic„Die Nacht vor dem Fest ist eine eigenartige Zeit. Früher einmal wurde sie Die Zeit der Helden genannt“
Da gibt es die Füchsin, die Fähe, die Eier stehlen will für ihre Jungen.
Da gibt es den ehemaligen Postler Dietzsche, der Rassehühner hat und wirklich gute Eier.
Da gibt es die junge Anna, die durch die Nacht joggt, zum letzten Mal, und den jungen Johannes, der Glöckner werden und seine Unschuld verlieren will.
Da gibt es die Mutter von Johannes, die das Haus der Heimat betreut und alle Geschichten und Legenden kennt, aber womöglich nicht in der Originalversion erzählt.
Da gibt es Herrn Schramm, der sich, wenn er Zigaretten geholt hat, umbringen will.
Da gibt es die alte Frau Kranz, die das Dorf in der Uckermark endlich bei Nacht malen will, leider aber nachtblind ist.
Da gibt es Berichte, jahrhundertealt, von Morden und Kindern und Räubern und Festen, da gibt es Stimmen in der Nacht, Erinnerungen, Geister.
Nur den Fährmann, den gibt es nicht mehr. Der Fährmann ist tot.

Das erste Kapitel von Vor dem Fest von Saša Stanišić gehört wohl zu den besten ersten Kapiteln, die ich je gelesen habe. Und obwohl es Nacht ist im Buch und auch bei mir, bin ich schlagartig hellwach. Saša Stanišić hat mich vor vielen Jahren mit seinem Erstling Wie der Soldat das Grammofon repariert über die Maßen begeistert. Für sein aktuelles Buch hat er den Preis der Leipziger Buchmesse abgestaubt und steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Also habe ich vor meiner Abneigung gegen Zweitbücher die Augen verschlossen und es gelesen. Und sehr genossen. Der Autor, der aus Bosnien-Herzegowina stammt und seit 1992 in Deutschland lebt, erzählt in Vor dem Fest in vielen Stimmen. Das Flüstern derer, die es nicht mehr gibt, ist ebenso zu hören wie die Jugendlichen, die es ein bisschen langweilig haben in dem idyllischen Dorf in der Uckermark. Morgen soll das Fest stattfinden, das Annenfest, das traditionelle, wenn die Nacht erst vorüber ist, diese Nacht, um die sich das ganze Buch dreht. In vielen, teilweise sehr kurzen Kapiteln berichtet Saša Stanišić von Geistern, die umgehen, von einem geplanten Selbstmord, von Vorbereitungen und Abschieden, Einsamkeit, Depression und der Frage, wie wahrscheinlich es war, dass alle meine Vorfahren überlebt haben, mütterlicherseits und väterlicherseits, sodass ich geboren werden konnte. Und wer bleibt, um zu erzählen von allem, was geschehen ist? „Einer. Einer schreibt. Einer hat es immer geschafft.“

Vor dem Fest ist ein facettenreiches Buch, das aus vielen Figuren, Perspektiven und Berichten besteht – alle nur lose zusammengehalten von der geografischen Gemeinsamkeit. Sinn und Zweck hat die Geschichte keinen erkennbaren, sie wabert ruhelos die ganze Nacht von einem zum anderen, verweilt kurz bei den verschiedenen Gestalten, sie ist fantasievoll und fantastisch, lässt zu, dass Vergangenheit und Gegenwart sich übereinanderlegen in mehreren Schichten, die nicht voneinander zu trennen sind. Das ist verwirrend, das ist komplex, das ist gut. Ich bin mal drinnen in der Geschichte, mal draußen, finde sie stellenweise schön und originell, dann wieder zu vage, zu grotesk. Aber ich interessiere mich auf jeder einzelnen Seite für den Roman, bis zum Schluss, für jede der ebenso banalen wie tragischen Figuren, für die Mythen, die ihre Fängen ausstrecken bis in die Gegenwart und zeigen, dass wir nur sind, wie wir sind, weil alle vor uns so waren, wie sie waren. Wir umtanzen uns, das Buch und ich, haben Erwartungen aneinander, die auch erfüllt werden, nur nicht zur Gänze. Am Ende sind wir beide erschöpft, aber zufrieden, und der Roman darf bleiben, bekommt einen Platz in meinem winzigen Regal – und das sagt eigentlich schon alles.

BannerVor dem Fest von Saša Stanišić ist erschienen im Luchterhand Literaturverlag (ISBN 978-3-630-87243-8, 320 Seiten, 19,99 Euro).

Noch mehr Futter:
– „Vor dem Fest ist ein Roman über die letzten nicht globalisierten Deutschen“, heißt es in dieser Rezension auf zeit.de.
– „Dieser Roman ist nicht nur inhaltlich ein Fest, sondern auch sprachlich, ein Genuss, ein modernes Märchen über Herkunft und Vergangenheit, über Geschichte und ihre Präsenz in der Gegenwart“, schreibt Sophie von Literaturen.
– „Eine furiose Tragikomödie“ nennt spiegel.de diesen Roman.
– „Vom ersten Satz an hatte ich als Leser das Gefühl, ein Teil dieses Dorfes, mit seinen schrulligen Bewohnern zu sein“, schwärmt Mara von Buzzaldrins Bücher.
– Und hier könnt ihr das Buch auf ocelot.de bestellen.

Kleine Köstlichkeiten: 4 Sterne

RothmaierEin Vater, ein Kind, tausend Probleme
Der Comiczeichner Konrad ist gearscht. Und zwar so richtig. Denn er hat sich in Paule verliebt, und nach ebenso emotionalen wie anstrengenden gemeinsamen Monaten wird Paule schwanger. Das Kind bekommt sie nur, weil Konrad sie überredet, und weil sie es nicht will, verlässt sie es auch sehr schnell, kaum dass es da ist. Konrad bleibt zurück mit der kleinen, hilflosen Lio, mit der Ratlosigkeit, wann und wie man ein Baby versorgen muss, mit Geldsorgen und einer viel zu großen Verantwortung. Aber er lässt sich nicht unterkriegen, versucht, so rasch wie möglich das Vatersein zu lernen. Er kümmert sich. Tag und Nacht. Und als sich herausstellt, dass Lio behindert ist, dass sie in ihrer Entwicklung zu langsam ist und nie sein wird wie alle anderen, sorgt er trotzdem und gerade deshalb für sie. Doch 17 Jahre später kommt Konrad an den Punkt, an dem er nicht mehr kann. Er packt Lio ins Auto und fährt gen Norden, um sie endlich loszuwerden.

Die Schweizer Autorin Beate Rothmaier hat bereits zwei mehrfach ausgezeichnete Romane vorgelegt. In ihrem dritten Buch skizziert sie eine ungewöhnliche Vater-Tochter-Beziehung und schildert sehr eindrucksvoll all die Nöte, denen sich Protagonist Konrad ausgesetzt sieht: Mehr als einmal hat er nicht einmal genug zu essen. Als Freiberufler versucht er mehr schlecht als recht, sich und das Baby über Wasser zu halten, Zeit zum Zeichnen zu finden, das Kind, das spezielle Bedürfnisse hat, das ständig erbricht und nicht genug zunimmt, zu umsorgen. Sonderbarerweise völlig ohne staatliche Hilfe, aber ich kenne mich mit dem Schweizer System nicht aus. Es tut beim Lesen im Herzen weg, wie er sich abmüht, getrieben von seiner Liebe zu dem kleinen Wesen, das von seiner Mutter zurückgelassen wurde. Als er sich neu verliebt, wird es besonders deutlich: Alles wäre besser, einfacher, wenn es Lio nicht gäbe. Das ist hart. Aber es ist die Wahrheit.

Atmen, bis die Flut kommt ist ein heftiges, scharfes, beißendes Buch, das mir zum Teil starke Nerven abverlangt. Sehr eindringlich schildert die Autorin eine ausweglose Situation, ein Schicksal, das nicht ungewöhnlich ist und in seiner Banalität doch sehr grausam. Sie findet für ihre Geschichte eine kantige, erbarmungslose Sprache, was ausgezeichnet passt und sehr stimmig ist. Ein wenig überflüssig fand ich die halb philosophischen, halb wissenschaftlichen Einschübe über Genetik, Menschsein und Medizin, die mich eher abgelenkt und irritiert haben. Ansonsten habe ich die Geschehnisse sehr atemlos verfolgt, mit Gänsehaut, Entsetzen und Mitleid. Ein Buch, das niemanden kaltlässt, garantiert.

BannerAtmen, bis die Flut kommt von Beate Rothmaier ist erschienen in der DVA (ISBN 978-3-421-04495-2, 400 Seiten, 19,99 Euro).

Noch mehr Futter:
– Auf ihrer Website könnt ihr euch über die Autorin informieren.
– Einblick in das Buch bekommt ihr in der Videolesung.
– “Besonders beeindruckend ist der dabei entstehende eigene Sound der Autorin, ihre Wortkompositionen und ihre feine Beobachtungsgabe, mit der sie Stimmungen und das Innenleben ihrer Figuren unheimlich detailgetreu einfängt und auf Papier bannt”, schreibt Mara in ihrer Rezension zu diesem Buch.
– Hier könnt ihr den Roman auf ocelot.de bestellen.

Gut und sättigend: 3 Sterne

otsuka_webVon der Ankunft in der Fremde
„Das ist Amerika, sagten wir uns, wir müssen uns keine Sorgen machen. Und wir irrten uns.“ Sie kommen mit dem Schiff, junge Japanerinnen auf dem Weg nach Amerika, wo sie, wie sie hoffen, ein besseres Leben erwartet. In den Taschen tragen sie Fotos ihrer künftigen Ehemänner, die in Wahrheit anders aussehen und nicht einmal halb so reich sind wie angegeben – und auch alle anderen Träume entpuppen sich als platzende Seifenblasen: Die Frauen werden zu schwer schuftenden Erntehelferinnen, zu Nomaden, Kindermädchen, Wäscherinnen, Prostituierten. Eine jede hat ein anderes Schicksal, und doch sind sie alle darin vereint: Sie sind fremd, verstehen weder Sprache noch Sitten, bekommen Kinder, die sich später von ihnen abwenden, werden nicht glücklich, nie, und am Ende, als Pearl Harbour geschieht, verschwinden sie auf einmal ganz.

Julie Otsuka erzählt vom Unglück im Kollektiv. Die amerikanische Autorin mit japanischen Wurzeln gibt all jenen Japanerinnen eine Stimme, die mit großen Hoffnungen und Träumen nach Amerika kamen, wo sie von der Realität bitter enttäuscht wurden. Das schmale Büchlein ist zur Gänze in der ersten Person Plural geschrieben und berichtet in dieser Wir-Form von allen Einzelschicksalen: „Wir zogen an ihre Stadtränder, wenn sie uns ließen. (…) Wir wanderten in ihren heißen, trockenen Tälern. (…) Wir pflückten ihre Erdbeeren in Watsonville. (…) Manchmal näherte sich uns der Boss von hinten, während wir gebückt auf seinen Feldern standen. (…) Einige von uns arbeiteten als Köchinnen in ihren Camps, und einige von uns als Tellerwäscherinnen. (…) Einige von uns bestahlen sie. (…) Manchmal entließen sie uns ohne Vorwarnung.“

Dieser Erzählstil ist einerseits originell und spiegelt sehr gut das Gemeinsame an den verschiedenen Leben wider: die Einsamkeit, die Hilflosigkeit, das Scheitern der Träume. Andererseits aber ist diese Art des Berichts zutiefst befremdlich, niemand ist greifbar, niemand tritt aus der Gemeinschaft heraus, es ist fast so, als existiere keine der Frauen wirklich. Als seien ihre Stimmen nur das Flüstern von Geistern – ein Eindruck, der sich noch verstärkt, als am Ende von den Japanerinnen nichts bleibt außer schwache Erinnerungen. Julie Otsuka hat ein hartes, schnörkelloses, brutales Buch geschrieben, in dem es nichts zu lachen gibt für niemanden, freilich auch nicht für den Leser. Sehr kurz, aber intensiv und eindrucksvoll.

BannerWovon wir träumten von Julie Otsuka ist erschienen im mare Verlag (ISBN 978-3-86648-179-4, 160 Seiten, 18 Euro).

Noch mehr Futter:
– „Julie Otsuka stützt sich auf echte Schicksale, im Nachwort des Romans listet sie akribisch die historischen Quellen auf, auf die sie zurückgegriffen hat“, heißt es in der Rezension auf spiegel.de.
– In dieser Ausgabe des Literaturclubs wird das Buch besprochen.
– Hier könnt ihr die Website der Autorin besuchen.
– Und hier könnt ihr das Buch auf ocelot.de bestellen.

Für Gourmets: 5 Sterne

StrickerVon einer, die alles konnte – außer zu lieben
„Als die Liebe dann endlich doch zuschlug, und diesmal richtig, mit voller Kraft, dabei so gut getarnt, dass sie mit bloßem Verstand nicht zu sehen war, traf sie meine Mutter völlig unvorbereitet. Das ist wie mit den Windpocken. Wenn man die nicht beizeiten hinter sich bringt, geht man fast daran ein.“ Und in Sachen Liebe hat die Mutter rein gar nichts hinter sich gebracht: Sie ist unfassbar hässlich. Alles andere, so heißt es, hätte ihr Vater auch nie erlaubt. Der ist Kriegsveteran und Kaufmann, zieht nach dem Krieg einen erfolgreichen Modeladen hoch und steckt all seine Energie in die kluge, talentierte Wundertochter. Und Energie hat er viel, er sitzt nie still: „Er ging nicht, er rannte. Er fuhr nicht, er raste. Er überlegte nicht, er wusste. Vor allem: es besser.“ Dieser Urgewalt hat die Mutter der Erzählerin nichts entgegenzusetzen, sie lässt sich biegen und formen, schlurft durch eine einsame Kindheit, schleppt sich durch eine fürchterliche Pubertät und stabilisiert sich als junge Erwachsene halbwegs: Sie studiert Medizin, arbeitet in des Vaters Bekleidungsgeschäft und zieht mit dem zukünftigen Vater der Erzählerin zusammen, der sie trotz ihrer Hässlichkeit und ihrer unterkühlten Art liebt. Ziemlich einengend liebt. Und ziemlich einseitig liebt. Dann begegnet die Mutter einem dunkelhaarigen Fremden, lässt sich von ihm in einem Häuschen auf dem Spielplatz vögeln – und verfällt ihm komplett. Sie verliebt sich so sehr, dass sie ihr ganzes Leben, alles, was sie zu wissen glaubt, vergisst. „So viel Sorgfalt mein Großvater auch darauf verwendet hatte, meine Mutter auf Begabungen abzuklopfen, ihr größtes Talent war ihm entgangen: das Lügen.“ Viele Jahre später, als sie im Sterben liegt, erzählt die Mutter der Tochter, was damals geschah.

Sarah Stricker gilt, wie ihre Protagonistin, selbst ein bisschen als Wunderkind: Die deutsche Autorin, die in Tel Aviv lebt, ist 1980 geboren und schrieb unter anderen für die SZ, die FAZ und Neon. Für dieses Debüt ist sie bereits mit einem Auszug preisgekrönt und mit vielen lobenden Worten bedacht worden. Ich kann nur sagen: völlig zu Recht. „Nie war Hässlichkeit schöner, Liebe nie gemeiner und Sprache selten so ein Fest wie in Sarah Strickers fulminantem Debütroman“, sagt der Klappentext, und ich stimme absolut zu. Die Geschichte ist originell, sehr bissig, überaus amüsant und vor allem ausgezeichnet erzählt. In klugen, klaren und oft vor Ironie triefenden Sätzen lässt Sarah Stricker eine namenlose Erzählerin das Leben ihrer Mutter abbilden: Eine Tochter berichtet, aber die Gefühle und Erlebnisse sind ausschließlich jene der Mutter. Das ist in meinen Augen ein genialer Schachzug, weil er dem Buch einen schrägen Dreh gibt, wirkt stellenweise aber auch befremdlich – vor allem bei den Sexszenen. Wenn „meine Mutter“ gestoßen wird und stöhnt und seufzt, bin ich doch ein wenig abgeschreckt. Die Ich-Erzählerin selbst geht im Roman völlig unter, was ich schade finde, weil ich sie gern kennengelernt hätte.

Trotzdem habe ich mich in dieses Buch verknallt. Weil es mich genau da erwischt hat, wo ich anfällig bin: im Kopf. Ich stehe auf Sarah Strickers Sarkasmus, schwelge in der bitteren Boshaftigkeit, die sich von den Kriegserlebnissen des Großvaters über die Kundinnen und Verkäuferinnen im Modegeschäft bis hin zu den diversen Liebesszenen zieht und alles einfärbt. Herrlich ist, wie sich die Mutter in einen unattraktiven, uninteressanten Mann mit gelben Zähnen verliebt und sich abstrampelt für ein Fünkchen seiner Aufmerksamkeit. Selten habe ich mich mit einem Buch derart amüsiert. Es ist rasant geschrieben, optimal konstruiert und immer angenehm zu lesen. Ein witziger, intelligenter Roman, der mich perfekt unterhalten hat. Lesen, lesen, unbedingt!

BannerFünf Kopeken von Sarah Stricker ist erschienen im Eichborn Verlag (ISBN 9783847905356, 512 Seiten, 19,99 Euro).

Noch mehr Futter:
– „Fünf Kopeken ist ein herrlich vielschichtiger Roman, der seine Figuren trotz ihrer gelegentlichen Überzeichnung ernst genug nimmt, um sie authentisch wirken zu lassen“, schreibt Sophie von Literaturen.
– „Der Ton, der hier angeschlagen wird, heiter, bissig, ironisch, wird, was die Geschichte der Familie Schneider und ihrer größeren und kleineren Tragödien angeht, mit leichter Hand durchgehalten“, heißt es in der Rezension der FAZ.
– In einem Kriegstagebuch berichtet Sarah Stricker aus ihrem Leben in Tel Aviv.
– Hier könnt ihr ihren Roman bei ocelot.de bestellen.

Lieblingsfutter

Die neue Serie im Bücherwurmloch
Wie ihr wisst, schreibe ich auf diesem Blog über alte und neue Bücher, tue meine Meinung kund, versuche, den Romanen mit meinen Worten gerecht zu werden. Bücher gibt es also auf meinem Blog mehr als genug. Allerdings fehlen ein bisschen die Menschen. Deshalb starte ich die neue Reihe „Lieblingsfutter – Ein Mensch, ein Buch“, in der jeder, der möchte, sein Lieblingsbuch vorstellen kann und soll. Menschen aus allen Bereichen, Altersgruppen und von verschiedenen Orten werden zu Wort kommen, ganz egal, ob sie selbst mit Büchern arbeiten oder nicht, ob sie Autoren sind oder Lektoren, Baggerfahrer, Studenten, Friseure oder Schuhverkäufer. Damit es so richtig menschelt im Bücherwurmloch, wünsche ich mir natürlich, dass ganz viele Leute teilnehmen. Das ist gar nicht schwierig: Drei Halbsätze vervollständigen, ein Foto mitschicken – fertig. Wer mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen.

Schreib dazu einfach die untenstehenden Satzanfänge fertig und sende sie mir zusammen mit einem Foto von dir, einer kurzen Info über deinen Jahrgang und deinen Beruf an office_at_mareikefallwickl.at:

 … von … ist mein Lieblingsbuch, weil …

 Empfehlen möchte ich es …

 Wenn ich lese, dann …

 Selbstverständlich kannst du mir auch einen oder mehrere Links schicken, die ich gern einbaue.

Im September geht’s los!
Auf ganz viele E-Mails freut sich
Mariki

Menü des Monats

MenüAugust

Im Bücherwurmloch gibt’s jeden Monat ein spezielles Menü: Kredenzt wird Altbekanntes, Gutes, Schönes, Schmackhaftes – zum Wiederentdecken, Gustieren und Probieren. Im August kommt auf den Büchertisch:

Zur Vorspeise der salzige Geschmack Sardiniens.
Milena Agus: Die Frau im Mond

Als Hauptgericht saftige Kokosnüsse.
Marc Buhl: Das Paradies des August Engelhardt

Zum Dessert was Gutes für die Lachmuskeln.
Robert Seethaler: Die weiteren Aussichten

Guten Appetit wünscht euch
Mariki