Für Gourmets: 5 Sterne

Erdrich„Wenn das Chaos, das Unheil in die Welt kommt, pflanzt es sich immer weiter und weiter fort“

„Ich bin dran gewöhnt“, sagte LaRose, „ich bin jetzt an alles gewöhnt.“

Und das ist nicht verwunderlich, denn: Der kleine Junge muss neuerdings bei einer anderen Familie leben. Sein Vater Landreaux hat aus Versehen bei der Jagd auf einen Hirsch Dusty erschossen, den Sohn ebendieser Familie, und so gibt er LaRose einer alten Indianertradition als Pfand, als Leben für ein Leben, fort. Es zerreißt ihm und seiner Frau Emmaline, LaRoses Mutter, genauso das Herz wie LaRoses Geschwistern. Aber auch für die Eltern des toten Dusty und dessen Schwester Maggie ist es nicht leicht: Sie nehmen LaRose an und spüren doch, dass er die Lücke nicht füllen kann, weil es nun einmal unmöglich ist, eine derartige Lücke zu füllen. Seinerseits hinterlässt er eine Leerstelle in seiner eigenen Familie. Die Häuser sind nicht weit voneinander entfernt, man begegnet sich fast täglich, die Wunden sind tief. Was können sie tun? Wie kann dieses Versehen, das einen Jungen das Leben gekostet hat, wiedergutgemacht werden? Wie kann Heilung geschehen? Und welche Rolle spielen dabei die Ereignisse der Vergangenheit, die über allen Indianern liegen wie eine erstickend schwere Decke, von der sie sich niemals mehr befreien können?

Louise Erdrich ist eine Schriftstellerin, die nicht den Finger in eine Wunde legt. Sondern die ganze Hand. Ihre Romane gehören zu den mutigsten, die ich kenne, und ich gestehe: Wann immer ein Buch von ihr in meinem Regal steht, habe ich sehr lange Angst davor. Ich umschleiche es. Ich sehe es immer wieder an und fürchte mich. Ich weiß, dass es mir wehtun wird. Dass es mich zwingen wird, an Dinge zu denken, die mich traurig machen, zu grübeln, mich mit dem Menschsein auseinanderzusetzen, mit der Geschichte, mit dem Leben. Dass ich vielleicht sogar weinen werde, wenn ich es lese. Man muss sehr stark sein, um Louise Erdrichs Romane auszuhalten – und deshalb mag ich sie so sehr. Dies ist das dritte Buch von ihr, an das ich mich schließlich herangewagt habe.

Über ihren Romane Spuren habe ich geschrieben:

Louise Erdrichs Wurzeln liegen in North Dakota, sie ist die Tochter einer Indianerin. In ihren zahlreichen Büchern lässt sie eine Welt erblühen und Menschen auferstehen, die längst ausgelöscht sind. Der Hunger und der drohende Tod kriechen mir aus jeder Zeile von Spuren entgegen, jeder Atemzug der Indianer ist ein verzweifeltes Ankämpfen gegen ihr Schicksal, das die Weißen ihnen bringen. Dies ist ein unruhiges, ein aufwühlendes Buch, dessen Seele gequält aufschreit, wenn man es berührt.

Und über Das Haus des Windes, in dem es um einen Jungen geht, dessen indianische Mutter brutal von einem Weißen vergewaltigt wurde:

Denn neben dem originellen und überaus interessanten kulturellen Background gibt es da noch das überragende Talent der Autorin. Und die packende Dramaturgie der Geschichte. Und die sympathischen, lebensnahen Figuren. Und die traurige, knisternde, angespannte Stimmung. Das Haus des Windes ist wie ein Ritt auf einem wilden Mustang – ein Abenteuer, von dem ich nicht weiß, wohin es mich führt, etwas Ungewöhnliches, Unvergessliches. Louise Erdrich ist eine begnadete Erzählerin, und davon abgesehen, dass ihre Bücher politisch und kulturell von Bedeutung sind, sind sie auch einfach gut zu lesen.

Ein Lied für die Geister ist moderner als manche ihrer anderen Romane, es spielt in der Jetztzeit. Dennoch schwingt die extrem schreckliche Geschichte der Indianer stets mit, nicht zuletzt in den Rückblenden, sondern auch in allem, was gesagt wird, in allem, was passiert. Das finde ich gut und richtig, weil es mit einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit geschieht: Der Ton ist wertfrei, nicht jammernd, nicht anklagend, er berichtet und bohrt sich dem Leser dabei bis in die Knochen.

Was lässt sich also noch sagen über Louise Erdrich und ihr bedeutsames Werk? Dass ihre Stimme wie ein alter Gesang ist, in einer Sprache, die ich nicht spreche und die mich dennoch tief innen anrührt. Dass sie ein Urwissen in sich trägt, etwas Mystisches, Naturverbundenes, das mich wahnsinnig traurig macht. Dass sie den Schmerz nicht scheut und nicht das Tabu. Dass sie für mich tatsächlich zu den besten Schriftstellerinnen gehört, die ich kenne – weil sie etwas zu sagen hat, weil ihre Bücher scharfe Messer sind, Stolpersteine, Mahnmale, geflüsterte Worte im Wind. Dass ihr sie lesen solltet, unbedingt. Seid mutig.

Ein Lied für die Geister von Louise Erdrich ist erschienen im Aufbau Verlag (ISBN 978-3-351-03646-1, 444 Seiten, 21,95 Euro).

Für Gourmets: 5 Sterne

ErdrichDer Tanz mit der Rache
Im Jahr 1988 wird in einem Indianerreservat in North Dakota die Mutter des 13-jährigen Joe brutal vergewaltigt und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Schwer traumatisiert, schließt sie sich in ihrem Zimmer ein, während für Joe ein Sommer voller Herausforderungen beginnt: Neben pubertären Träumen von den Brüsten seiner Tante Sonja, heimlichem Alkoholkonsum und unheimlichen Geisterbegegnungen ist er besessen von der Mission, den Mann zu finden, der seine Mutter angegriffen hat. Er ist überzeugt, dass sie weiß, wer es war, es aber nicht verrät. Joes Vater, seines Zeichens Stammesrichter, verzweifelt an seiner eigenen Hilflosigkeit und der Untätigkeit der Behörden. Also schwingt Joe sich gemeinsam mit seinem besten Freund Cappy aufs Rad und sucht nach Spuren. Tatsächlich finden sie so einiges: wahnsinnig viel Geld, eine fürchterliche Wahrheit und den Mut, etwas ganz Unglaubliches zu tun.

Louise Erdrich hat indianische Wurzeln und widmet sich in ihrem umfassenden, preisgekrönten Werk der Geschichte und der Lebenswelt dieses gegeißelten Volks. Ihre Romane sind fiktiv, aber getragen von der schmerzvollen Realität. Auch diesem Buch liegt eine dunkle Wahrheit zugrunde: Vergewaltigungen von Indianerfrauen durch Weiße werden sogar heute noch kaum geahndet. Einen gewalttätigen Übergriff macht die amerikanische Schriftstellerin zum Ausgangspunkt für eine Story, die wild, klug, spannend, prickelnd und furchterregend ist – eine Geschichte mit Sogwirkung, die mich atemlos macht, mich durch die Seiten hecheln lässt zusammen mit Joe, auf der Suche nach Gerechtigkeit. Gleich zu Beginn bin ich wie elektrisiert, und ich will nur noch eins: weiterlesen. Mit dem 13-jährigen Joe hat Louise Erdrich einen liebenswerten Helden geschaffen, der stolz ist auf seine Andersartigkeit, aber schwer zu tragen hat am Schicksal der Indianer und der konkreten Ungerechtigkeit, die seiner Familie widerfährt. Er will Rache – aber er will auch Bier und ersten Sex. Er schlüpft gerade aus der Haut eines Kindes und schultert plötzlich eine Verantwortung, der er kaum standhalten kann. Die Politik und der Hass zwischen Indianern und Weißen schwingen stets mit, sind Ursache und erneute Wirkung der Ereignisse.

Louise Erdrich ist mir bereits mit dem Roman Spuren begegnet, den ich unheimlich, faszinierend und sehr fremdartig fand. Das Haus des Windes konzentriert sich nicht so sehr auf die alten Bräuche, Überlieferungen und Naturverbundenheiten der Indianer, obwohl diese Besonderheiten stets im Hintergrund präsent sind – und das macht das Buch so gut. Unter anderem. Denn neben dem originellen und überaus interessanten kulturellen Background gibt es da noch das überragende Talent der Autorin. Und die packende Dramaturgie der Geschichte. Und die sympathischen, lebensnahen Figuren. Und die traurige, knisternde, angespannte Stimmung. Das Haus des Windes ist wie ein Ritt auf einem wilden Mustang – ein Abenteuer, von dem ich nicht weiß, wohin es mich führt, etwas Ungewöhnliches, Unvergessliches. Louise Erdrich ist eine begnadete Erzählerin, und davon abgesehen, dass ihre Bücher politisch und kulturell von Bedeutung sind, sind sie auch einfach gut zu lesen. Ich bin zwar nicht mit jeder Wendung im Roman einverstanden, fühle mich aber seltsam angezogen von dieser verrückten, packenden, sehr gelungenen Geschichte. Hervorragend und absolut empfehlenswert!

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Das Haus des Windes von Louise Erdrich ist erschienen im Aufbau Verlag (ISBN 978-3-351-03579-2, 384 Seiten, 19,99 Euro).

Was ihr tun könnt:
Euch eine Leseprobe dieses Buchs ansehen.
Die Rezension auf ndr.de lesen.
Ein Gespräch mit Louise Erdrich anschauen.
Das Buch bei ocelot.de bestellen.

Andere gute Bücher mit jugendlichen Helden:
Jesmyn Ward: Vor dem Sturm
Paola Predicatori: Der Regen in deinem Zimmer
Jonas T. Bengtsson: Wie keiner sonst

Kleine Köstlichkeiten: 4 Sterne

„Aber die Erde ist grenzenlos, genau wie das Glück und wie früher unser Volk“
„Unser Sterben begann vor dem Schneefall, und wie der Schnee fielen wir immer weiter.“ Im Winter 1912 tötet das Fleckfieber Hunderte Indianer in Argus in North Dakota. Der alte Nanapush muss alle seine Frauen und Kinder in den Bäumen beerdigen, und die Trauer bringt ihn beinahe um. Eine einsame Überlebende wie er ist die junge Fleur Pillager, die ihm schweigsam in seiner Hütte Gesellschaft leistet, beide fallen fast dem Hungertod in die Hände und können die Namen ihrer Toten nicht aussprechen, damit die Geister nicht bleiben. Aber Fleur ist stark und kehrt zurück in ihr abgelegenes Haus im Wald. Die Indianer fürchten sie, weil sie bereits zwei Mal ertrunken ist und jeweils ein Mann ihren Platz beim Tod einnehmen musste und weil sie sie für zaubermächtig halten: „Sie ließ sich auf einen fast vergessenen Zauber ein und befaßte sich mit Praktiken, über die wir gar nicht reden sollten. Sie legte sich das Herz einer Eule auf die Zunge, so daß sie nachts sehen konnte, und ging hinaus zum Jagen, aber nicht in ihrer Gestalt.“ Doch trotz dieser Kräfte kann Fleur nicht verhindern, dass ihr in der Stadt Schlimmes widerfährt, und als sie ein Kind zur Welt bringt, gibt es Gerede, dass es nicht von Eli stammt, der Fleur über die Maßen liebt. In Gang gebracht wird dieses Gerede vor allem von Pauline, die mit Fleur zusammen in der Stadt gearbeitet hat und fast an ihrem Neid erstickt, weil sie unscheinbar und ungeliebt ist. Die Eifersucht treibt sie zu einer hinterhältigen Tat und schließlich in die Arme von Jesus, dem sie im Kloster als unerbittliche Märtyrerin ihr Leben widmet: „Ich stecke mir Kletten in die Achseln meines Kleides, Sandgras in meine Strümpfe und Nesseln in den Halsbund. Die Oberin zwang mich, meine Schuhe richtig herum anzuziehen, aber ich ließ mir die Zehennägel wachsen, bis das Gehen wieder weh tat und jeder Schritt mich an SEINEN Schritt auf dem Weg nach Golgotha erinnerte.“ Jeden Winter kämpfen die Indianer gegen den Hunger, denn die Regierung hat ihnen so gut wie alles weggenommen – und die, die auch das letzte Land der Ureinwohner wollen, kommen immer näher …

Louise Erdrichs Wurzeln liegen in North Dakota, sie ist die Tochter einer Indianerin. In ihren zahlreichen Büchern lässt sie eine Welt erblühen und Menschen auferstehen, die längst ausgelöscht sind. Der Hunger und der drohende Tod kriechen mir aus jeder Zeile von Spuren entgegen, jeder Atemzug der Indianer ist ein verzweifeltes Ankämpfen gegen ihr Schicksal, das die Weißen ihnen bringen. Dies ist ein unruhiges, ein aufwühlendes Buch, dessen Seele gequält aufschreit, wenn man es berührt. Es mag nicht jammern, dieses Buch, vielmehr setzt es sich mit mir an ein fast erloschenes Feuer und erzählt mir mit heiserer, schwindender Stimme von dem, was war. Die Winter sind hart in Argus, North Dakota, und die Kräfte der dezimierten Indianer sind klein. Sie sind stolz, sie tragen ihr Haar in prächtigen langen Zöpfen, sie kennen die Wirkung der Kräuter und die Wege der Tiere. Sie haben kein Mitleid miteinander, und in ihren Reihen stehen Verräter. Zwei Ich-Erzähler gibt es in diesem Roman, die sehr gegensätzlich sind: den alten Nanapush, der alles verloren hat bis auf ein wenig Humor, und die junge Pauline, die so süß ist wie eine grüne Zitrone. Zusammen mit ihnen tauche ich ein in eine verschwundene Zeit, in der es Wassergeister gab und letzte Büffel, in der ein Liebestrank Wirkung zeigte und das Christentum mit den indianischen Gottheiten zusammenkrachte.

Vieles von dem, was Nanapush und Pauline mir berichten, kann ich kaum verstehen, so fremdartig erscheint es mir. Und das ist auch gut so, denn es macht ihre Geschichte lebendig und glaubwürdig. Ich fühle mich angelockt von Louise Erdrichs Buch über den Untergang der Indianer, weil es verheißungsvoll wispert und kichert, und es stößt mich fort, weil ich weiß bin und der ahnungslosen modernen Zeit entstamme. Louise Erdrich will nicht Mitleid heischen für ein Volk, dem nicht geholfen ist mit allem Mitleid dieser Erde. Sie will Zeugnis ablegen und erinnern. Und das gelingt ihr so gut, dass für kurze Zeit im Schnee Spuren sichtbar werden.

Durchgekaut und einverleibt. Von diesem Buch bleibt …
… fürs Auge:
ja. So kann man sich das wohl vorstellen.
… fürs Hirn: die Möglichkeit, teilzunehmen am Leben eines sterbenden Volks, von dem man im Geschichtsunterricht viel gehört hat und doch wenig weiß.
… fürs Herz: Mut, Tapferkeit und die überhebliche Dummheit der Indianer.
… fürs Gedächtnis: die Wichtigkeit von Louise Erdrich als Autorin und der Vorsatz, eventuell zu ihr zurückzukehren mit dem Club der singenden Metzger, weil sie so furchtlos schreibt und weil der Buchtitel einfach genial ist.

Bücherwurmloch

„Du hast zwei Seiten, eine indianische und eine finnische, und diese Seiten vermischen sich in deinem Blut zu einem starken Strudel, stoßen sich aber auch gegenseitig ab“

Die Sache ist: Ich liebe Wildauge, es gehört zu den einzigartigsten, heftigsten Büchern, die ich je gelesen habe. Und weil ich es so liebe, hätte ich mich wohl nie wieder an ein Werk von Katja Kettu gewagt. Aber dann kam der neue ecco Verlag, der nur Bücher von Autorinnen verlegt, und mit ihm kam Die Unbezwingbare. Allein das Vorwort verspricht eine höchst ungewöhnliche Geschichte: Die finnische Schriftstellerin hat viel Zeit in Indianerreservaten verbracht und dort recherchiert, weil zahlreiche Finnen in die USA ausgewandert sind und sich in den Reservaten angesiedelt haben, man könnte auch sagen: den Native Americans noch mehr Land weggenommen haben.

„Ach, die Finnen, das sind doch bleiche Indianer. Genau solche Waldmenschen und Wilden wie wir.“

Lempi, eigentlich Kleine Tatze, Protagonistin des Romans, ist die Tochter einer Indianerin und eines Finnen, ihre Mutter ist vor 45 Jahren verschwunden. Sie hatte sich dafür eingesetzt, dass nach den indianischen Mädchen gesucht wird, die plötzlich – und das ist ja elendigerweise tatsächlich so, auch heute noch – nicht mehr nachhause kommen. Niemanden kümmert das, auch das Verschwinden von Rose selbst wurde nie aufgeklärt. Nun kehrt Lempi ins Reservat zurück, nun schreibt sie Briefe an Jim Graupelz, den sie in ihrer Jugend geliebt hat, nun erinnert sich ihr Vater Ettu – und alles kommt ans Licht.

Sprachmächtig, blumig und sehr bildreich erzählt Katja Kettu von Orten, die wir nicht kennen. Von Menschen, von deren Existenz wir nie gehört haben. Die Verflechtung der Finnen und Native Americans finde ich wahnsinnig interessant, freilich auch irre problematisch, denn die Indianer sind ein dermaßen gebeuteltes, von den Weißen zerstörtes Volk, dass ich mich jedes Mal vor Trauer übergeben möchte, wenn ich über sie lese. Viel habe ich bereits bei Louise Erdrich erfahren, die zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, und Katja Kettu ist es gut gelungen, das Identitätslose, das Unzugehörige einzufangen, das Lempi belastet.

„… sodass mir zuletzt das Blut die Beine hinablief und mein Geist loderte wie ein Scheiterhaufen, denn ich erkannte, dass man uns herumkommandiert, uns, die wir nicht verstehen, dass wir Sklaven sind und unfähig, uns zu wehren.“

Es geht um Gewalt und Missbrauch in diesem intensiven Roman, den man mit großer Aufmerksamkeit lesen muss, um Femizid und Völkermord, um den Zusammenprall zweier Kulturen und die Kinder, die daraus entstanden sind. Stellenweise ist das Ausgeschmückte, Verschnörkelte verwirrend und anstrengend, aber der Sog, den das Buch entwickelt, wiegt das auf. Man kann sich hineinlegen in diese Sprache, sich von ihr umwickeln lassen, sie ist sanft und rau zugleich. Ein wichtiger, sehr aufwühlender Roman, der eine jener weiblichen Stimmen zum Leben erweckt, denen schon seit Jahrhunderten kein Gehör geschenkt wird.

„Wir hier im Reservat sind so daran gewöhnt, dass uns genommen wird, dass uns das gar nicht verwundert.“

Die Unbezwingbare von Katja Kettu ist erschienen bei ecco.

Bücherwurmloch

9 Tage, 10 Bücher: Das ist die Bilanz meines Sommerurlaubs 2018. In den Urlaub nehme ich seit vielen Jahren ausschließlich Taschenbücher und dadurch automatisch Backlist-Titel mit, wegen des Gewichts natürlich, aber auch, weil ich da oft die Zeit nutzen möchte, um endlich mal wegzulesen, was sich im Regal angesammelt hat. Auch englische Titel packe ich ein, ebenfalls im Taschenbuchformat, weil ich die nicht so schnell lesen kann und mich sozusagen selbst austricksen will. Diesmal waren nur vier der zehn Titel von Autoren, die ich nicht kannte, die anderen sechs sozusagen Wiederholungstäter. Das ist ungewöhnlich für mich, die ich ja eigentlich eine Ein-Buch-pro-Autor-Politik verfolge. Und habe ich das bereut? Aber ja. Sehr sogar.

10 Bücher also, und wie viele davon mochte ich? Zwei. Nur zwei! Aber immerhin zwei. Typisch Mariki, denkt ihr wohl, die Alte motzt ja immer, die ist nie zufriedenzustellen, und da habt ihr Recht. Die gelesenen Urlaubstitel sind von unten nach oben in ihrer Reihenfolge geordnet:

Applaus für Bronikowski von Kai Weyand hat mich positiv überrascht, das ist eine nette, kuriose kleine Geschichte. Nicht viel Tiefgang, aber auch nicht zu oberflächlich, mit einem Protagonisten, der seltsam genug ist, um interessant zu sein. Er arbeitet in einem Bestattungsinstitut, und was ihm da so zustößt bzw. einfällt, ist kurzweilig zu lesen.

The Power von Naomi Alderman ist GROSSARTIG! Ein originelles, smartes, durchdachtes Buch, das mich absolut gefesselt hat, ich konnte es nicht weglegen. Was für eine Story und vor allem: was für ein Ende! Dazu wird es demnächst einen eigenen Beitrag geben.

Der Hals der Giraffe von Judith Schalansky fand ich gut, aber gar nicht so gut, wie alle gesagt haben. Ich mochte das Zynische, das Nüchterne daran, diese ausgebrannte Abgeklärtheit einer alternden Lehrerin, diesen endlosen Monolog über die Dummheit der Schüler, über ihre Grenzen und auch die eigenen. Generell ist mir nur einfach zu wenig passiert in diesem Buch, ich hab gewartet, dass die Handlung in die Gänge kommt, und das tut sie nicht, dass Gefühle entwickelt werden, wie der Klappentext ankündigt, dass es es gewisse Einfälle gibt, die es aber eben nicht gibt. Ja, ein kluges, sehr lesenswertes Buch, wenn auch nicht so sensationell wie erwartet.

Hausaufgaben von Jakob Arjouni hat mich regelrecht geärgert: Was für ein erstaunlich dummes und vor allem widerwärtiges Buch! Ich finde ja generell Romane über Inzest ein bisserl grauslich, eh klar, wer nicht, aber wenn dieser Missbrauch derart abgeschmackt und entschuldigend dargestellt wird wie in diesem Buch, macht mich das wütend. Eine dämliche, sinnlose, eklige Geschichte ohne jegliche Entwicklung. Und das ist nach Cherryman jagt Mr. White und Chez Max, die beide gut waren, nur umso unverständlicher.

Der Trafikant von Robert Seethaler war ein Buch, das ich lange schon lesen wollte, weil ich Seethaler sehr mag und dieses eine noch nicht kannte. Es geht um einen jungen Kerl darin, der ins Wien des beginnenden Nationalsozialismus kommt, es geht um seine erste Liebe und um seine Freundschaft zu Sigmund Freud, um Mut geht es und darum, ein Zeichen zu setzen, sei es auch noch so klein. Ein grandioses, stilles und dabei so berührendes Buch, auch dazu werde ich noch gesondert etwas schreiben.

The English teacher von Lily King hat mich außerordentlich fadisiert. Und das ist ein Drama, weil ich Vater des Regens sowie Euphoria von dieser Autorin genial fand, zwei gefühlvolle, unkitschige, ausgezeichnete Bücher. Ich sollte es endlich mal lernen und dabei belassen, ich sollte nicht noch was vom selben Autor lesen, wenn ich schon was mochte. Dieser Roman, den sie davor geschrieben hat, ist einfach nur langweilig: Eine Mutter lebt mit ihrem fünfzehnjährigen Sohn auf dem Campus der Schule, an der sie unterrichtet, einen Vater gibt es nicht, und als sie heiratet, geschieht das nicht aus Liebe und auch aus keinem anderen Grund. Das ist alles recht merkwürdig und unverständlich, es geschieht auch sehr wenig, und die Erklärung für ihr Verhalten, die am Ende noch schnell serviert wird, ist derart vorhersehbar und klischeehaft, ich war wirklich enttäuscht.

Wo drei Flüsse sich kreuzen von Hannah Kent war okay. Nicht besonders herausragend, aber schlecht auch nicht, kann man schon lesen, wenn man möchte. Die Autorin, die sich mit dem historischen Irland bestens auskennt, erzählt darin von einem Kind mit Behinderung, das die unwissenden, abergläubischen Menschen für ein Feenkind halten und dem sie die Fee austreiben wollen. Das ist gut geschrieben, allerdings frei von Überraschungen und interessanten Wendungen. Burial Rites derselben Autorin fand ich um Welten besser.

They both die at the end von Adam Silvera war ein Spontankauf, ich habe es mitgenommen, weil ich den Titel so originell fand. Es ist ein Jugendbuch mit folgender Story: Zwei Achtzehnjährige bekommen eines Nachts den Anruf, den jeder fürchtet, sie werden darüber informiert, dass sie innerhalb der nächsten 24 Stunden unweigerlich sterben. Über eine App namens Last Friend finden sie zusammen und versuchen, so viel Leben wie möglich in die Zeit zu stopfen, die ihnen noch bleibt. Das ist eine coole Idee, finde ich, gut geschrieben ist es auch, wenn natürlich eher leicht und nicht gerade raffiniert. Die Botschaft, sein Leben zu leben, weil man nie weiß, wann es zu Ende ist, ist mir zu aufdringlich, aber das liegt freilich in der Natur der Sache.

Das Museum der Stille von Yoko Ogawa ist ebenfalls ein Buch, bei dem ich dachte: Das hättest du dir sparen können, Mareike, du hast schon drei wirklich gute Titel von Ogawa gelesen, war das nicht genug? Offenbar nicht, und dann kam dieses hier, und ich fand es blöd. Richtig blöd, nicht so poetisch, schön und entspannend wie die anderen, wie etwa Der Herr der kleinen Vögel und Das Geheimnis der Eulerschen Formel. Die Idee mit dem Museum voller Erinnerungsstücke von Verstorbenen, die gefällt mir sehr, doch die alte Protagonistin ist immer nur am Schimpfen und zerstört den Zauber, die Morde erscheinen mir absolut unglaubwürdig und vor allem sinnlos, der Ich-Erzähler ist kaum greifbar und bis zum Ende blass. Schade!

Der Klang der Trommel von Louise Erdrich hat mir ebenfalls wieder mal vor Augen geführt, dass nicht jeder Roman einer Autorin, die ich vergöttere, mir gefällt. Wie sehr habe ich Das Haus des Windes und Ein Lied für die Geister geliebt! Dann beginne ich diesen Backlist-Titel und denke schon nach wenigen Seiten: Ich kotz gleich. Emotionslos, langweilig, ohne den einmaligen Zauber, den die anderen Bücher haben, erstaunlich belanglos. Nein, einfach nur nein.

 

Bücherwurmloch

Vielleicht habt ihr am Sonntag meine Liste gelesen, warum ihr Bücher zu Weihnachten verschenken solltet, und denkt nun so: Oookay, Mariki, aber WELCHE BÜCHER DENN, hm? Kein Problem, denn da ich sehr serviceorientiert bin, kann ich euch auch weiterhelfen. Erstens findet ihr hier einen ganzen Katalog voller Buchtipps in der Tradition des isländischen Jólabókaflóð, für den der großartige Torsten Woywod Menschen aus der Buchbranche gebeten hat, ihre besten Bücher des Jahres zu nennen. Ich durfte auch mitmachen und stehe auf Seite 20. Aber damit nicht genug, denn zweitens liste ich euch die Romane auf, die mich 2017 am meisten begeistert, berührt und beeindruckt haben. Mit dabei ist alles, was das Herz begehrt: Spannendes und Trauriges, Amüsantes, Kluges, Sentimentales. Gelesen habe ich übrigens bis Mitte Dezember 81 Bücher (bis Ende Dezember vielleicht noch ein bisschen mehr), nicht ganz so viele wie in meinen besten Jahren, aber immer noch ein guter Schnitt, schließlich hab ich auch fleißig gearbeitet, einen eigenen Roman geschrieben, wie ein fliegender Flitzebesen eine Million Dinge organisiert und mich auch ab und zu um meine Kinder gekümmert.

Ladies and Gentleman, here we go!

11 Mal fünf Sterne für:

King

Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit
Takis Würger: Der Club
Astrid Lindgren: Das entschwundene Land
Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles (Janosch-Biographie)
Forrest Leo: Der Gentleman
Lily King: Vater des Regens
Louise Erdrich: Ein Lied für die Geister
John Freeman Gill: Die Fassadendiebe
Paolo Cognetti: Acht Berge
Andreas Moster: Wir leben hier, seit wir geboren sind
Gael Faye: Kleines Land

Erdrich

Gill

Moster

 

 

 

 

21 mal vier Sterne für:

StermannLucia Leidenfrost: Mir ist die Zunge so schwer
Barbara Gowdy: Kleine Schwester
Jonas T. Bengtsson: Kugelfisch
Judith Claire Mitchell: A reunion of ghosts
Ellen Dunne: Harte Landung
Jürgen Bauer: Ein guter Mensch
Dirk Stermann: Der Junge bekommt das Gute zuletzt
Yoko Ogawa: Der Herr der kleinen Vögel
Juli Zeh: Nullzeit
Jakob Arjouni: Chez Max
Jarett Kobek: I hate the internet
Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe
Graham Swift: Ein Festtag
Kent Haruf: Unsere Seelen bei Nacht
Kees van Beijnum: Die Zerbrechlichkeit der Welt
Ela Angerer: Und die Nacht prahlt mit Kometen

Kobek

Kureishi

Angerer

 

 

 


Marco Balzano: Das Leben wartet nicht
Dennis Lehane: In der Nacht
Rose Tremain: Und damit fing es an
Andrea Camilleri: Berühre mich nicht
Jean-Marc Ceci: Herr Origami

Lehane

BronskyCeci
Na, was meint ihr, ist da was zum Verschenken dabei? Oder vielleicht zum Selberlesen? Und noch viel wichtiger: Welche Bücher gehören zu den besten, die ihr 2017 gelesen habt?

Bücherwurmloch

IMG_7948Ein bücherreiches Jahr …
… geht in diesen Tagen zu Ende. Es war so schön, all diese Bücher lesen zu dürfen! Ich bedanke mich herzlichst bei all den Verlagen, die mir freundlicherweise so viele Leseexemplare zur Verfügung stellen, und bei den Pressemenschen, die sich mit mir darüber austauschen. Ebenso wunderbar ist, dass es euch gibt, dass ihr hier mitlest, kommentiert und diesem Blog überhaupt erst einen Sinn gebt. Ich freu mich auf ein neues Jahr mit euch, in dem wir hoffentlich viele interessante, kuriose und berührende Lektüren entdecken werden.

Schon im Sommer habe ich gewusst, dass Das fremde Meer von Katharina Hartwell mein Buch des Jahres sein würde. Mir war bereits Monate vor Jahresende klar, dass nichts diesen Roman würde tippen können, und ich hatte Recht. Inzwischen ist die Taschenbuch-Ausgabe dieses wundervollen Buchs erschienen, und eine besondere Ehre für mich ist, dass ich auf der U3 zitiert werde. Ich bin endlich ein BLURB! Mein Lebensziel habe ich somit erreicht. Das solltet ihr euch ansehen. Und das Buch solltet ihr unbedingt lesen!

Von den 104 Büchern, die ich mir 2014 einverleibt habe, habe ich nur 12 mit 5 von 5 Punkten bewertet. Und da es so wenige waren, sollen sie hier aufgelistet und noch einmal in den Mittelpunkt gestellt werden:
Glücklich die Glücklichen von Yasmina Reza
Wassererzählungen von John von Düffel
Das Haus des Windes von Louise Erdrich
Muldental von Daniela Krien
Heimflug von Brittani Sonnenberg
Baba Jaga von Toby Barlow
Fünf Kopeken von Sarah Stricker
Brennerova von Wolf Haas
Anima von Wajdi Mouawad
Wurfschatten von Simone Lappert
We are all completely beside ourselves von Karen Joy Fowler (Rezension folgt)

Wenn ihr auch nur eins davon noch nicht kennt: Holt es euch! Ich kann sie, was selten ist, mit gutem Gewissen empfehlen und möchte es hiermit auch ausdrücklich tun.

Wesentlich öfter glänzte in diesem Jahr ein Buch mit 4 Punkten, und zwar ganze 28 Mal. Welche es waren, seht ihr hier. Die mittlere Ebene ist wie immer am stärksten vertreten, denn vor allem in diesem Jahr fand ich viele Bücher ganz okay, ganz nett, ganz gut – aber auch nicht mehr. 43 Mal war das der Fall.

Nun interessiert mich freilich brennend, welche Bücher euch denn 2014 über die Maßen begeistert haben? Was hab ich verpasst, was sollte ich unbedingt lesen? Welche neuen Herzensbücher hat euch dieses Jahr ins Bücherregal gestellt?

Kommt mir gut ins neue Jahr und genießt ein rauschendes Silvesterfest!
Mariki

Bücherwurmloch

Frühjahr 14Der Sommer ist da! Endlich. Das bedeutet: heißen Sand zwischen den Zehen, Unmengen von Eis und viele schöne Sommersprossen. Es bedeutet aber auch: Der Frühling ist vorbei – und ich habe haufenweise tolle Frühjahrstitel verschlungen. Genau 32 waren es an der Zahl. Zeit für eine kleine Rückschau.

Ich habe gelernt, Kurzgeschichten zu mögen, und hab mich ein bisschen verliebt. In Amy Hempel, Daniela Krien und vor allem in John von Düffel.

Einen absoluten Höllenritt habe ich mit A. M. Homes und Toby Barlow erlebt.

Positiv überrascht war ich von J. Courtney Sullivan und Rhidian Brook.

In fremde Welten entführt haben mich Nadifa Mohamed und Elif Shafak.

Meine drei Highlights des Frühjahrs 2014 sind definitiv Louise Erdrich, Brittani Sonnenberg und Yasmina Reza.

Auch alle anderen Romane haben mir zum Großteil viel Vergnügen bereitet und mir erneut bewiesen, wie grandios es ist, dass es eine solche Bandbreite an Verlagen und Büchern aller Richtungen gibt. Ein herzliches Dankeschön mit gelupftem Hut für die bereitgestellten Leseexemplare geht an dtv, Ullstein, Dumont, Luchterhand, Piper, S. Fischer, Arche, Berlin Verlag, Bertelsmann, Hanser, C. H. Beck, Kiepenheuer & Witsch, luxbooks, Zsolnay, Aufbau, Atlantik, Osburg, Blessing, Residenz, Haymon, Matthes & Seitz, Kein & Aber, Antje Kunstmann, mare, Suhrkamp.

Welches war euer liebstes Buch in diesem Frühjahr?

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Ein Buch pro Monat, das mich besonders beeindruckt hat

Dezember 2022 Teresa Bücker: Alle Zeit

November 2022 Dörte Hansen: Zur See

Oktober 2022 bell hooks: Männer, Männlichkeit und Liebe

September 2022 Lucy Caldwell: Intimacies

August 2022 Katrine Marcal: Die Mutter der Erfindung

Juli 2022 Hanna Bervoets: Dieser Beitrag wurde entfernt

Juni 2022 Vivek Shraya: I’m afraid of men

Mai 2022 Kristine Bilkau: Nebenan

April 2022 Nell Leyshon: Ich, Ellyn

März 2022 Dantiel W. Moniz: Blut Wasser Hitze

Februar 2022 Gerda Blees: Wir sind das Licht

Jänner 2022 Franziska Schutzbuch: Die Erschöpfung der Frauen

Buch des Jahres 2021 Nicole Seifert: Frauenliteratur

Dezember 2021 Tamar Tandaschwili: Als Medea Rache übte und die Liebe fand

November 2021 Laura Dürrenschmidt: Es gibt keine Wale im Wilmersee

Oktober 2021 Sylvia Wage: Grund

September 2021 Doris Knecht: Die Nachricht

August 2021 Melissa Broder: Muttermilch

Juli 2021 Shida Bazyar: Drei Kameradinnen

Juni 2021 Linn Stromsborg: Nie nie nie

Mai 2021 Emilie Pine: Botschaften an mich selbst

April 2021 Katharina Schaller: Unterwasserflimmern

März 2021 Megan Hunter: Die Harpyie

Februar 2021 Rutger Bregman: Im Grunde gut

Jänner 2021 Jürgen Bauer: Portrait

Buch des Jahres 2020 Charlotte McConaghy: Zugvögel

Dezember 2020 Polly Rosenwaike: Look how happy I’m making you

November 2020 Iris Wolff: Die Unschärfe der Welt

Oktober 2020 Amal El-Mohtar und Max Gladstone: This is how you lose the time war

September 2020 Willi Achten: Die wir liebten

August 2020 Katya Apekina: Je tiefer das Wasser

Juli 2020 Karosh Taha: Im Bauch der Königin

Juni 2020 Pierre Jarawan: Ein Lied für die Vermissten

Mai 2020 Leif Randt: Allegro Pastell

April 2020 Shobha Rao: Mädchen brennen heller

März 2020 Sebastian Stuertz: Das eiserne Herz des Charlie Berg

Februar 2020 Katerina Poladjan: Hier sind Löwen

Jänner 2020 Vea Kaiser: Makarionissi

Buch des Jahres 2019 Sandra Newman: Ice Cream Star

Dezember 2019 Gertraud Klemm: Hippocampus

November 2019 Berit Glanz: Pixeltänzer

Oktober 2019 Isabel Bogdan: Laufen

September 2019 Francoise Sagan: Bonjour tristesse

August 2019 Karen Köhler: Miroloi

Juli 2019 Svealena Kutschke: Stadt aus Rauch

Juni 2019 Leila Slimani: All das zu verlieren

Mai 2019 Giulia Becker: Das Leben ist eins der härtesten

April 2019 Angela Lehner: Vater Unser

März 2019 Jean-Luc Seigle: Ich schreibe Ihnen im Dunkeln

Februar 2019 Daniela Krien: Die Liebe im Ernstfall

Jänner 2019 Maggie O’Farrell: Ich bin ich bin ich bin

Buch des Jahres 2018 Jennifer Clement: Gun Love

Dezember 2018 Wolf Haas: Junger Mann

November 2018 Jovana Reisinger: Still halten

Oktober 2018 James Baldwin: Von dieser Welt

September 2018 Davit Gabunia: Farben der Nacht

August 2018 Robert Seethaler: Der Trafikant

Juli 2018 Ian McGuire: Nordwasser

Juni 2018 Yael Inokai: Mahlstrom

Mai 2018 Garth Greenwell: Was zu dir gehört

April 2018 Sina Pousset: Schwimmen

März 2018 Karosh Taha: Beschreibung einer Krabbenwanderung

Februar 2018 gar keins.

Jänner 2018 Gael Faye: Kleines Land

Buch des Jahres 2017 Andreas Moster: Wir leben hier, seit wir geboren sind

Jänner 2017 Sylvie Schenk: Schnell, dein Leben

Februar 2017 Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit

März 2017 Takis Würger: Der Club

April 2017 Astrid Lindgren: Das entschwundene Land

Mai 2017 Kent Haruf: Unsere Seelen bei Nacht

Juni 2017 Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe

Juli 2017 Forrest Leo: Der Gentleman

August 2017 Lily King: Vater des Regens

September 2017 David Garnett: Mann im Zoo

Oktober 2017 John Freeman Gill: Fassadendiebe

November 2017 Paolo Cognetti: Acht Berge

Dezember 2017 Andreas Moster: Wir leben hier, seit wir geboren sind

Buch des Jahres 2016 Gerhard Jäger: Der Schnee, die Schuld, das Feuer und der Tod

Dezember 2016 Christopher Kloeble: Die unsterbliche Familie Salz

November 2016 Pete Dexter: Paperboy

Oktober 2016 Anthony Doerr: Alles Licht, das wir nicht sehen

September 2016 David Vann: Aquarium

August 2016: keines

Juli 2016 Roy Jacobsen: Weißes Meer

Juni 2016 Astrid Rosenfeld: Adams Erbe

Mai 2016 Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte

April 2016 Corinna T. Sievers: Die Halbwertszeit der Liebe

März 2016 Sven Heuchert: Asche

Februar 2016 Emanuel Bergmann: Der Trick

Jänner 2016 Max Scharnigg: Vorläufige Chronik des Himmels über Pildau

Buch des Jahres 2015 Alles Stehende verdampft von Darragh McKeon

Jänner 2015 Giovanni Montanaro: Alle Farben der Welt

Februar 2015 Karen Joy Fowler: We are all completely beside ourselves

März 2015 Dörte Hansen: Altes Land

April 2015 Doris Knecht: Wald

Mai 2015 Giuliano Musio: Scheinwerfen

Juni 2015 Annika Reich: Die Nächte auf ihrer Seite

Juli 2015 Paolo Giordano: Der menschliche Körper

August 2015 Margaret Mazzantini: Herrlichkeit

September 2015 Irene Ruttmann: Adèle

Oktober 2015 Natalio Grueso: Der Wörterschmuggler

November 2015 Valerie Fritsch: Winters Garten

Dezember 2015 Darragh McKeon: Alles Stehende verdampft


Buch des Jahres 2014 
Das fremde Meer von Katharina Hartwell

Dezember 2014 Simone Lappert: Wurfschatten

November 2014 Karine Tuil: Die Gierigen

Oktober 2014 Lisa O’Donnell: Bienensterben

September 2014 Wolf Haas: Brennerova

August 2014 Sarah Stricker: Fünf Kopeken

Juli 2014 Brittani Sonnenberg: Heimflug

Juni 2014 Rhidian Brook: Niemandsland

Mai 2014 Daniela Krien: Muldental

April 2014 Louise Erdrich: Das Haus des Windes

März 2014 Yasmina Reza: Glücklich die Glücklichen

Februar 2014 Bonnie Nadzam: Mr. Lamb

Jänner 2014 Jeyman Ward: Vor dem Sturm


Buch des Jahres 2013
 Wie keiner sonst von Jonas T. Bengtsson

Dezember 2013 Meir Shalev: Der Junge und die Taube

November 2013 Blandine le Callet: Die Ballade der Lila K

Oktober 2013 Ann Packer: The dive from Clausen’s Pier

September 2013 Maria Semple: Where’d you go, Bernadette?

August 2013 Pia Ziefle: Suna

Juli 2013 Doris Knecht: Besser

Juni 2013 Jonas T. Bengtsson: Wie keiner sonst

Mai 2013 Milena Agus: Die Welt auf dem Kopf

April 2013 Marjorie Celona: Hier könnte ich zur Welt kommen

März 2013 Vanessa Diffenbaugh: The language of flowers

Februar 2013 Jennifer DuBois: Das Leben ist groß

Jänner 2013 Priya Basil: The obscure logic of the heart

Buch des Jahres 2012 Wahr von Riikka Pulkkinen

Jänner 2012 Catalin Dorian Florescu: Jacob beschließt zu lieben

Februar 2012 Elizabeth Strout: Olive Kitteridge

März 2012 Milena Michiko Flašar: Ich nannte ihn Krawatte

April 2012 Anna Katharina Hahn: Am Schwarzen Berg

Mai 2012 Sabrina Janesch: Katzenberge

Juni 2012 Sarah Winman: Als Gott ein Kaninchen war

Juli 2012 Sofi Oksanen: Fegefeuer

August 2012: Evi Simeoni: Schlagmann

September 2012: Margarete Mazzantini: Das Meer am Morgen

Oktober 2012: Zsuzsa Bánk: Die hellen Tage

November 2012: Francesca Melandri: Über Meereshöhe

Dezember 2012: Michela Murgia: Accabadora

Buch des Jahres 2011 Nino Haratischwili: Mein sanfter Zwilling

Jänner 2011 Angelika Overath: Alle Farben des Schnees

Februar 2011 Lidia Amejko: Die Vorstadtheiligen

März 2011 Greg Ames: Der bisher beste Tag meines Lebens

April 2011 Marc Buhl: Das Paradies des August Engelhardt

Mai 2011 Emma Donoghue: Room

Juni 2011 Olja Savičević: Lebt wohl, Cowboys

Juli 2011 Marco Balzano: Damals, am Meer

August 2011 Nicole Balschun: Ada liebt

September 2011 Paula MacLain: Madame Hemingway

Oktober 2011 Simon Urban: Plan D

November 2011 David Foenkinos: Nathalie küsst

Dezember 2011: Paola Capriolo: Der stumme Pianist

Buch des Jahres 2010 Chris Cleave: Little Bee

Bücherwurmloch

Wenn es so schön raschelt unterm Christbaum …
… dann kommt vielleicht, wenn das Geschenkspapier zerknüllt ist, ein Buch zum Vorschein. Zumindest hoffe ich selbst darauf, denn mein Wunschzettel ist auch dieses Jahr mit Büchern gefüllt – und was Besseres kann das Christkind mir nicht bringen. Seit einiger Zeit wage ich es auch wieder, selbst Bücher zu verschenken … was ja immer ein bisschen riskant ist. Selbst wenn man ein Buch wählt, von dem man selbst beeindruckt war, bedeutet das freilich nicht, dass es dem Beschenkten ebenfalls so geht. Aber einen Versuch ist es immer wert! Und wenn ihr noch nicht so recht wisst, welches Buch es denn bitteschön sein soll, hab ich hier ein paar Tipps für euch, ganz spontan nach dem Motto “Ohja, das hat mir gefallen, das kann ich empfehlen!” aus dem Bücherwurmloch-Fundus gezogen. Heiteres ist ebenso dabei wie Perfides, Melancholisches genauso wie Amüsantes. Die ausführlichen Rezensionen dazu könnt ihr natürlich hier im Bücherwurmloch nachlesen. Vielleicht findet ihr etwas, das zu demjenigen passt, den ihr beschenken möchtet. Damit es so wunderbar raschelt unterm Christbaum – auch wenn Weihnachtspapier längst weg ist …
Seethaler

Krauss

Petterson Pferde

Jones

Parks

Koch

Flasar

Parkkinen

Siepen

Erdrich

Jordan

Melandri