Bücherwurmloch

Raus aus dem Lestief, Idee 1: Über den Tellerrand schauen

img_12872016 hab ich in Sachen Bücher wirklich oft ins Klo gegriffen. So oft, dass ich in eine regelrechte Lesedeprimiertheit gerutscht bin. Alles hat mich nur noch angeödet. Das Langsame, das Melancholische, das ich sonst so mag, das Bittere und das Tiefe. Schrecklich. Ich habe ein Buch nach dem anderen abgebrochen und war schon kurz davor, nur noch zu netflixen. Und was tut man, wenn man keine Lust mehr auf seine Lieblingsspeise hat? Richtig: Man isst mal was anderes. Ich hab mir deshalb einen sehr bekannten Thriller zu Gemüte geführt, noch dazu auf Englisch, beides nicht business as usual. Mit Thrillern hab ich so meine Probleme, aber Before I go to sleep von S. J. Watson, ein Bestseller, der 2014 mit Nicole Kidman und Colin Firth verfilmt wurde, ist tatsächlich ganz gut. Es geht darin um eine Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat. Jeden Tag erarbeitet sie sich ihre Geschichte neu, und sobald sie einschläft, vergisst sie alles. Sie kann niemandem trauen und weiß nie, ob das, was ihr jemand erzählt, wahr ist, sie sieht diese Leute immer zum ersten Mal. An den logischen Problemen vorbei, die eine solche Situation mit sich bringt, erzeugt S. J. Watson viel Spannung. Gut geschrieben ist das nicht unbedingt, aber das Triviale war sehr entspannend, und mir hat der Blick über den Tellerrand gezeigt: Das, was ich sonst so esse, schmeckt ja womöglich doch nicht so schlecht.

Auf Deutsch ist das Buch unter dem Titel Ich. Darf. Nicht. Schlafen im Scherz Verlag erschienen.

2 Comments to “Raus aus dem Lestief, Idee 1: Über den Tellerrand schauen”

  1. Langsatz, ist hier glaubs mein Name

    “Raus aus dem Lesetief” – liebe Frau Mariki, ich lese nicht mal mehr Ihren Blog, weil ich weiss, dass ich keins der Bücher fertig lesen würde… Ich habe immer so viel gelesen und jetzt fast nichts mehr.

    Vielleicht sollte man mal eine Selbsthilfegruppe initiieren…

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  2. Langsatz, ist hier glaubs mein Name

    “Über den Tellerrand”: ich lese momentan hauptsächlich Comics oder Graphic Novels – sind leider eher schwer aufzutreiben, macht aber Spass.

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