Gut und sättigend: 3 Sterne

Susanna Jones: Water Lily

SJonesRasanter Roman über eine schicksalshafte Begegnung
Die junge Englischlehrerin Runa ist eine Frau, die sich nimmt, was sie will. Doch als jemand Wind von ihrer Affäre mit dem Schüler Jun bekommt und sie bedroht, beschließt Runa, aus Japan zu fliehen. Ralph dagegen, ein Englänger Mitte vierzig, sucht in Japan nach einer zweiten Frau, nachdem seine Ehe mit der Thailänderin Apple gescheitert ist. Er hat ein Faible für asiatische Frauen – sie sollen so schön gefügig sein. Das Schicksal zieht die Fäden und spielt Runa und Ralph einander in die Hände …

Was in der Inhaltsbeschreibung ein bisschen klingt wie ein vorhersehbarer Schinken mit Asien-Touch, entpuppt sich in Wahrheit als erstaunlich gut geschriebener Unterhaltungsroman mit einem so krassen Ende, dass es sogar mich überrascht. Susanna Jones kennt sich aus in Japan, das merkt man. Und es gelingt ihr auch verblüffend gut, sich in einen Mann hineinzufühlen, der von der abscheulichen Möglichkeit, eine Frau aus dem Katalog zu bestellen, Gebrauch macht oder zumindest machen will. Die Geschichte entwickelt sich nicht ganz so wie erwartet – und das ist auch gut so. Water Lily ist die spannende Erzählung einer unbekannten Autorin – das Buch ist, so weit ich weiß, nicht auf Deutsch erhältlich – mit interessanten Einblicken in japanische Gepflogenheiten und, wie man so schön sagt, menschliche Abgründe. Durchaus lesenswert!

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